Wirtschaftsstrategie

Xi will angebotsorientierte Wirtschaftspolitik statt Keynesianismus

01.01.2016

Ökonomen sprechen von einem "großen Signal", einer "wichtigen Veränderung" und einem "Ausgangspunkt aller Innovationen".

Die Führungsgruppe für umfassende Reformen, die Ende des Jahres 2013 gegründet wurde und unter der Leitung von Präsident Xi Jinping steht, hat in den letzten paar Jahren häufig über die "neue Normalität" der Wirtschaft gesprochen. Viele Experten gehen davon aus, dass sich hinter diesem Begriff neue und herausfordernde Realitäten verbergen.





Viele Änderungen, wie zum Beispiel steigende Arbeitskosten, ein schrumpfender Exportmarkt und eine Sättigung der Nachfrage für viele Produkte, scheinen alle auf einen starken Rückgang des Wachstums, wenn nicht gar eine Stagnation, hinzuweisen.

Was sollte die Regierung tun? Sollte sie noch mehr finanzielle Anreize für die Herstellung der gleichen Waren bereitstellen, die in China schon seit einem Jahrzehnt produziert werden? Oder sollte sie darauf warten, dass die Nachfrage wieder steigt?

Xis Lösung für die neue Normalität ist als "die Angebotsseiten-Reform" bekannt.

Für einen Laien klingt das wohl wie jeder andere undurchsichtige wirtschaftswissenschaftliche Begriff. So mancher Ausländer mag sich dabei an die Politik von Ronald Reagan und Margaret Thatcher in den 80er Jahren erinnert fühlen. Aber für chinesische Ökonomen und Führungskräfte trägt der Begriff eine große Bedeutung – als Teil einer unverwechselbar chinesischen Strategie.

Mit ihm nimmt China Abschied von der keynesianischen Strategie, die die Überwindung einer Rezession durch finanzielle Anreize und staatlichen Ausgaben proklamiert. "Keynesianismus ist nur sinnvoll für den Umgang mit kurzfristigen Problemen", sagte der Ökonom Wu Jinglian.

Li Zuojun, ein Forscher am Entwicklungsforschungszentrum des Staatsrats, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua, dass eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik "(...) die Krankheiten der Wirtschaft nicht mehr heilen" könne.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: angebotsorientierte Wirtschaftspolitik,Keynesianismus