Die Politik ziele vor allem auf die rund 600.000 behinderten oder demenzkranken Senioren ab, hieß es auf einer Pressekonferenz während der jährlichen Parlamentssitzung in der Stadt.

Li Hongbing, stellvertretender Direktor des Städtischen Amts für Zivile Angelegenheiten, erklärte, dass die Regierung nach Möglichkeiten sucht, die Umsetzung dieser Politik zu kontrollieren und sie effektiv und einfach zu halten.

Entsprechende Verordnungen sollen noch in diesem Jahr eingeführt werden, bevor die Politik in einigen Kommunen erstmals getestet wird, so Li weiter.

Beijings Verordnung zur häuslichen Altenpflege, die erste regionale Gesetzgebung dieser Art in China, trat am 1. Mai 2015 in Kraft. Sie schreibt vor, dass älteren Menschen wirtschaftliche und praktische Hilfe sowie „spiritueller Trost“ zuteil werden muss.

Die Stadt steht allerdings noch vor gewaltigen Herausforderungen bei der Erfüllung der riesigen Nachfrage im Bereich Altenbetreuung. Probleme gibt es u.a. in rund 1600 Kommunen, in denen Dienstleistungseinrichtungen fehlen, außerdem sind in einigen bestehenden Pflegezentren Verbesserungen im Management erforderlich.

Ein weiteres dringendes Problem ist der verheerende Mangel an ausgebildetem Personal, um sich um die fast 3 Millionen pflegebedürftigen Senioren in Beijing zu kümmern. In der schnell alternden Bevölkerung steht für fast 600.000 behinderte oder demenzkranke Menschen grundsätzlich keine professionelle Hilfe zur Verfügung.

Nach Angaben von Liu Weilin, stellvertretender Generalsekretär des Volkskongresses in Beijing, sind die Regierungszuschüsse nur dazu gedacht, Kinder, die ihre Eltern pflegen, zu unterstützen und verstoßen nicht gegen traditionelle Werte wie den Respekt vor den Eltern.

Die vorgeschlagene Politik könnte den Mangel an Altenpflegern ausgleichen und gleichzeitig die seelischen Bedürfnisse der Senioren erfüllen, hieß es in einem Regierungsbericht.