Auf dem Bierpferd durch China Exklusiv

28.01.2016
 

 

Die neue Brauerei ist im Inneren einer aufgelassenen Fischfabrik untergebracht.

Gesagt, getan - wobei die Anfänge vergleichsweise bescheiden ausfielen. Ohne Lizenzen, ohne Erfahrung, dafür jedoch mit viel Begeisterung legten die beiden in der Restaurantküche eines befreundeten Syrers los. Als theoretische Vorbereitung dienten einige Anleitungen aus dem Internet und Podcasts auf Youtube. Geld zur Finanzierung gab es keines, also verließen sich die beiden Zauberlehrlinge auf ihre Improvisationskunst: „Wir haben einfach alles zusammengekauft, was es hier so auf dem Markt gibt, in erster Linie eine Art 100-Liter Kessel mit einem isolierten Deckel. Da haben wir ein Loch reingebohrt, einen Hahn reingeschraubt, einen doppelten Baozi-Sieb reingegeben und das Ganze mit einem aufgeschnittenen Schlauch perfekt abgedichtet. Dazu kam noch ein Warmwasserhalter mit einem Elektroheizstab. Wir haben einfach mit großem Pioniergeist losgelegt, nach dem Motto - wir machen das jetzt einfach mal“, erinnert sich Felix nicht ohne Schmunzeln. Allerdings dauerte es nicht lange, bis Bierfreunde auf das Duo aufmerksam wurden und erste Bars ihre Kreationen ausschenkten. Die Eröffnung eines eigenen, kleinen Ladens war der logische nächste Schritt: Im Oktober 2013 wurde die erste, kleine Brauerei eröffnet, zum großen Taproom kam Anfang 2015 auch noch ein 500-Liter-Sudhaus, mit sechs Gärtanks à 500 Liter.

Mittlerweile erfreuen sich Kreationen wie White Pony IPA oder das Yang Mei Weißbier steigender Beliebtheit, wozu auch das Essen an der Bar beiträgt, das der befreundete syrische Koch zubereitet - Falafel, mediterrane Snacks and Currys. Deutsche Gemütlichkeit mit Bratwurst und Sauerkraut sucht man also vergebens, was durchaus gewollt ist: „Wir haben uns von Anfang an nicht als Deutsche positio-niert, da gibt es ja schon das Paulaner Brauhaus. Auch als Designer erschien uns diese Schiene ein wenig zu offensichtlich. Wir setzen auf ein junges, internationales Publikum, wobei wir vor allem von den Chinesen besucht werden - darunter auch erstaunlich viele Mädels“, erzählt David. Die Beliebtheit bei den Damen erklärt er sich vor allem mit dem Logo und dem Namen der Brauerei: „Wir haben mit ‚Amoy Bräu‘ angefangen, obwohl das ja eigentlich keiner versteht. Amoy ist ein anderes Wort für Xiamen, und Bräu reimt sich eben so gut. Das Logo mit dem kleinen, dicken Bierpferd habe ich meinem Tierkreiszeichen Pferd zu verdanken. Meine Freundin hat mich deshalb immer ‚mein kleines, dickes Bierpferd‘ genannt, daraus ist dieses Bild entstanden.“

Schlagworte: Amoy Bräu,Xiamen, Craft Bier ,China

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