China: Starkes Verbrauchervertrauen trotz schwächelnder Wirtschaft

03.02.2016

The Nielsen Company zeigt in ihrer Studie, dass chinesische Konsumenten im Jahr 2015 trotz einer Konjunkturflaute so viel Geld ausgaben, wie in den letzten vier Jahren nicht mehr.

 

China: Starkes Verbrauchervertrauen trotz schwächelnder Wirtschaft

 

Verglichen mit dem Jahr 2014 stieg die Konsumbereitschaft in China um zwei Prozentpunkte auf 48 Prozent an und erreichte somit den Höchststand innerhalb der letzten vier Jahre. The Nielsen Company schließt daraus, dass die Konsumneigung der Chinesen trotz Chinas Konjunkturabschwung auf 6,9 Prozent im vergangenen Jahr unverändert blieb. Kiki Fan, Geschäftsführerin von Nielsen China, erklärt: „Das ist das Ergebnis des chinesischen Engagements, den Sprung von einer investitionsgetriebenen zu einer konsumgetriebenen Wirtschaft zu vollziehen. Das florierende Onlineshopping bietet den Verbrauchern mehr Vielfalt und Annehmlichkeiten und beflügelt so den Kaufrausch.“

 

Laut dem Nationalen Statistikbüro Chinas stieg das verfügbare Einkommen der chinesischen Konsumenten im Jahr 2015 effektiv um 7,4 Prozent auf rund 3190 Euro (21.966 Yuan) und lag damit höher als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes. Neun Prozent der Befragten bezeichneten den derzeitigen Arbeitsmarkt in der Nielsen-Studie als „exzellent“, 55 Prozent befanden ihn als „gut“. Die private Finanzplanung ist für fünf Prozent „exzellent“, 58 Prozent stuften sie als „gut“ ein. Der Verbrauchervertrauensindex von The Nielsen misst die Wahrnehmung der Konsumenten in Bezug auf Berufsaussichten in der Umgebung, persönliche Finanzen und die unmittelbaren Kaufintentionen. Liegt das Niveau des Verbrauchervertrauens oberhalb oder unterhalb von 100, deutet dies jeweils auf Optimismus oder Pessimismus hin. Die neusten Daten des Informationsunternehmens zeigen das chinesische Verbrauchervertrauen im letzten Viertel 2015 bei 107, im Vergleich zum dritten Viertel gewann es damit einen Prozentpunkt hinzu. Das globale Verbrauchervertrauen zeigte sich Ende 2015 bei 97 etwas gedämpft, im dritten Viertel war ein Rückgang um zwei Prozent zu verzeichnen. Unter den größten Volkswirtschaften der Welt ging China mit einem Index von 107 als Gewinner hervor, gefolgt von Großbritannien mit 101 und den USA mit 100. Alle zeigten fallende Tendenzen von Quartal zu Quartal.

 

In den Jahren vor 2015 übertrafen die Leute, die in den 1980er Jahren geboren wurden, die Konsumbereitschaft aller anderen Altersgruppen, doch im letzten Jahr holte die Generation der 1970er wieder auf. Betrachtet man das Konsumverhalten im Hinblick auf Alter und Geschlecht, so zeigt die Nielsen-Studie, dass der Index vor allem unter weiblichen Konsumenten gestiegen war und ganz besonders im Jahrgang der 1970er, die sich schnell in der digitalen Welt und der des Onlineshoppings heimisch fühlten. „Wohlhabende Stadtbewohnerinnen gelten für Einzelhändler oft als Chinas wichtigste, demographische Gruppe. Die in den 1970er Jahren geborenen Frauen sind zunehmend finanziell stark aufgestellt und treiben das explosionsartige Wachstum des E-Commerce an“, sagt Fan. Mit einer lebhaften Konsumbereitschaft haben sich 59 Prozent dieser Frauen vorgenommen, im Jahr 2016 mehr in die Bildung ihrer Kinder zu investieren, 54 Prozent planen ihre Telefongebühren auszubauen und 51 Prozent wollen mehr Geld für Kleidung ausgeben. Langfristig gesehen, soll mehr Geld für Unterhaltung, Gesundheit und für die Steigerung der Lebensqualität, durch beispielsweise Kosmetika, aufgebracht werden, wie die Studie zeigt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Verbrauchervertrauen ,China, Konsum, Nielsen