Kapitalabflüsse

China beschränkt möglicherweise Versicherungsabschlüsse im Ausland

05.02.2016

Einige Versicherungsunternehmen haben möglicherweise die Zahlungsbestimmungen beim Verkauf von Versicherungsprodukten an Kunden aus Festlandchina verletzt. Sie werden nun aufgefordert, ihr Vorgehen zu korrigieren. Das erklärte diechinesische Kreditkartenorganisation UnionPay am Mittwoch.

China beschränkt möglicherweise Versicherungsabschlüsse im Ausland

Der Stellungnahme war ein Bericht von Reuters vorausgegangen, demzufolge chinesische Behörden die Nutzung von in Festlandchina ausgestellten UnionPay-Karten zur Zahlung von Versicherungsbeträgen in Hongkong möglicherweise einschränken wollen, um Kapitalabflüsse zu bremsen.

Durch Versicherungsprodukte aus Hongkong haben Käufer die Möglichkeit, Rückzahlungen in US- oder Hongkong-Dollar zu erhalten. Investoren ziehen diese Währungen dem Yuan vor, weil er sich in diesem Jahr eventuell noch weiter abschwächen wird.

Reuters berichtete, dassab Donnerstag jede dieser Transaktionen im Gegenwert von 5000 US-Dollar gebremst werden soll. Die Nachrichtenagentur zitierte Quellen, die über unmittelbare Kenntnisse der Situationverfügen.

Versicherungspolicen gehörten bereits zu einer eingeschränkten Kategorie, für deren Transaktionen eine Obergrenze von 5000 US-Dollar vorgeschrieben ist, antwortete UnionPay International der Global Times am Mittwoch per Mail.

Darin hieß es jedoch auch, dass einige Versicherer möglicherweise gegen die Bestimmungen verstoßen hätten und um Nachbesserungen gebeten werden sollen.

Aufgrund der Versicherungspolicen, die in den ersten drei Quartalen 2015 an Besucher aus Festlandchina ausgegeben wurden, stiegen die neuen Beiträge auf 21,1 Milliarden Hongkong-Dollar (2,7 Milliarden US-Dollar)und machten nach Angaben des Hongkonger Büros der Versicherungsaufsicht vom November 2015 in diesem Zeitraum einen Anteil von 21,7 Prozent am Einzelgeschäft aus.

Der Erwerb von Versicherungen im Ausland gelte bei Festlandchinesen als "effektive Methode", in Yuan denominierte Ersparnisse in Vermögenswerte in US-Dollar oder Hongkong-Dollar zu transferieren, erklärte das japanische Finanzunternehmen Nomura in einer Stellungnahme, die sie am Mittwoch an die Global Times schickte.

Die Staatliche Devisenaufsicht kommentierte die Fragen der Global Times bis Redaktionsschluss nicht.

In der Anmerkung von Nomura hieß es außerdem, dass die Zuwächse beim US-Versicherungsunternehmen AIA, einem "der größten Profiteure der Versicherungsabschlüsse durch Festlandchinesen in Hongkong" in Zukunft einen Dämpfer erhalten würden.

Nach Bekanntwerden der Nachricht fielen die AIA-Aktien an der Hongkonger Börse am Mittwoch um 4,88 Prozent.

Liu Xuezhi, Analyst bei der Bank of Communications, erklärte der Global Times am Mittwoch, dass China 2016 weiterhin wegen Kapitalabflüssen unter Druck stehe, da sich der Wechselkurs des Yuan weiter abschwächen und die USA die Zinssätze weiter erhöhen könnten.

China sei absolut dazu in der Lage, mit potenziellen Risiken umzugehen, bemerkte Liu. Seine Devisenreserven seien immer noch die größten der Welt, auch wenn sie Ende 2015 auf 3,33 Billionen US-Dollar gesunken seien.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Versicherungsabschlüsse,Ausland,UnionPay,Hongkong