Luftverbesserung
Beijing plant Entlüftungskorridor im Kampf gegen Smog
Beijing plant den Bau eines Netzes von Lüftungskorridoren, gaben die kommunalen Behörden am Samstag bekannt. Das Ziel ist, den Luftstrom in der Stadt zu erleichtern und auf diese Weise Smog und Schadstoffe wegzublasen.
Die fünf wichtigsten Lüftungskorridore sollen eine Breite von über 500 Metern erreichen, sagte Wang Fei, stellvertretender Leiter des Beijinger Stadtplanungsausschusses. Einige der sekundären Gänge sollen eine Breite von bis zu 80 Metern erreichen. Die Korridore sollen Stadtparks, Flüsse und Seen sowie Autobahnen und noch zu schaffende Grünanlagen verbinden. Auf dem Korridor wird es nur Häuser mit geringer Bauhöhe geben.
Die fünf Hauptlüftungskorridore verlaufen von den nördlichen Außenbezirken in Richtung Süden. Ein Korridor wird durch die zentrale Achse vom Taiping-Park im Norden über den Olympiapark zum Himmelstempel laufen und anschließend am südlichen Ende der Stadt der Beijing-Shanghai Autobahn folgen.
Zusätzlich zu den geplanten primären und sekundären Lüftungskorridoren sollen weitere Gänge zum System hinzugefügt werden. Die Bauaktivitäten in diesen Zonen werden streng kontrolliert und Hindernisse auf dem Weg sollen nach und nach entfernt werden, so Wang weiter.
Einige chinesische Städte wie Shanghai oder Fuzhou haben bereits solche Korridore errichtet, um die Luftverschmutzung zu bekämpfen. „Sie verbessern die Windströmung durch eine Stadt, so dass der Wind Hitze und Schadstoffe besser wegblasen kann“ erklärte Wang. „Sie entlasten den städtischen Wärmeinseleffekt und die Luftverschmutzung."
Die Bekämpfung der Luftverschmutzung ist eines der wichtigen Anliegen der Bewohner Beijings geworden. Im November und Dezember 2015 erlebte die Stadt den schwersten Smog seit Jahren, zum Teil wegen den Heizungen. Die Anwohner überprüfen die Luftqualität und den Verschleiß ihrer Masken routinemäßig. Viele Bewohner besitzen eigene Luftreiniger.
Beijing hat indes Maßnahmen ergriffen, um die Luftverschmutzung einzudämmen. Im Jahr 2015 ersetzte die Stadt Kohlekraftwerke mit solchen, die auf sauberer Energie basieren. Außerdem schloss oder begrenzte sie die Produktion in mehr als 2.000 umweltschädliche Fabriken. Vor kurzem wurde zum ersten Mal die Alarmstufe rot wegen der Luftverschmutzung ausgelöst.
Die Luftqualität in der Gegend von Beijing hat sich im vergangenen Jahr nur geringfügig verbessert, wie aus Daten des Umweltschutzministeriums hervorgeht. Beijing zeichnete im Verlaufe des Jahres 2015 186 Tage mit einer ausreichenden Luftqualität auf. Dies sind nur 14 Tage mehr als im Jahr zuvor. Die durchschnittliche PM2.5-Konzentration betrug letztes Jahr 80,6 Mikrogramm pro Kubikmeter. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 6,2 Prozent.