One Belt, One Road
Ein chinesisches Unternehmen bahnt sich seinen Weg in den Mittleren Osten
Ein 67-jähriger muslimischer Unternehmer im nordwestchinesischen autonomen Gebiet Ningxia der Hui findet entlang dem Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel neue Möglichkeiten für seinen Familienbetrieb, ein Bekleidungsunternehmen.
Yang Faxiang startete sein Unternehmen in den 1990er Jahren mit einigen Dutzend Nähmaschinen, mit denen er ethnische Trachten und Kleidung für die Hui anfertigte. Später, als der interkulturelle Austausch und Handel zwischen China und dem Mittleren Osten stieg, fand er einen abnahmefreudigen ausländischen Markt für seine Produkte.
Sein Unternehmen, die Wuzhong Wantini Ethnic Clothing Co, gründete ihren ersten Laden 2012 im Ausland in Saudiarabien. “Der Laden hat die Funktion eines Großhandelslagers für das Unternehmen im Mittleren Osten, da Händler aus anderen Ländern in die Region kommen, um ihr Lager aufzufüllen. Der Laden hilft uns außerdem, unser Unternehmen bekannt zu machen, indem wir unsere Designs für muslimische Kleidung zeigen“, so Yang.
2015 erreichte der Umsatz des Unternehmens 24 Millionen Yuan (3,36 Millionen Euro), wobei 60 Prozent aus den ausländischen Märkten kamen. Yang rechnet damit, dass der Umsatz dieses Jahr sich sogar verdoppelt. “Die Initiative One Belt, One Road wird die Beziehungen zwischen China und dem Mittleren Osten vertiefen, was unserem Geschäft gut tun wird“, so er. “Präsident Xi Jinping besuchte im Januar drei Länder im Mittleren Osten, was uns stark motiviert hat.“ Yang hofft, dass Xi's Besuch zu Vorzugsmaßnahmen für chinesische Unternehmen im Mittleren Osten führen werde, wo, wie er findet, Visa teuer sind und wegen seines Alters und für Kurzaufenthalte schwierig zu bekommen sind.
Finanzdienste im Mittleren Osten sind ebenfalls schwierig für ausländische Unternehmen, daher hofft er, dass mehr Banken Hilfe für Besitzer von Kleinunternehmen anbieten werden. Die Konkurrenz unter chinesischen Herstellern sei hart im Mittleren Osten, so Yang. “Einige Bekleidungsunternehmen aus Südchina können dieselbe Qualität zu niedrigeren Preisen bieten, weil ihre Logistik weniger kostet als die für Unternehmen in Nordchina. Das bringt uns Herausforderungen, aber wir werden uns weiterhin bemühen, denn der Markt ist vielversprechend.“