Wirtschaftskollaps

Pessimismus gegenüber China sollte nicht überbewertet werden

06.03.2016

Äußerungen im Ausland über Chinas "Wirtschaftskollaps" sollten nicht gegen das allgemeine Bild der positiven Entwicklung nach mehreren Runden struktureller Reformen missinterpretiert werden, so Jia Kang, leitender Ökonom und politischer Berater am Donnerstag bei einem Exklusiv-Interview mit China.org.cn in Beijing.

Äußerungen im Ausland über Chinas "Wirtschaftskollaps" sollten nicht gegen das allgemeine Bild der positiven Entwicklung nach mehreren Runden struktureller Reformen missinterpretiert werden, so Jia Kang, leitender Ökonom und politischer Berater am Donnerstag bei einem Exklusiv-Interview mit China.org.cn in Beijing. “Vor dem Hintergrund des steigenden Abwärtsdrucks hat China weiterhin ‘genügend Waffen in seinem Arsenal', um ein gesundes und stabilisiertes Wachstum auszuhandeln”, erklärte Jia, ehemals Direktor des Instituts für Finanzwissenschaftliche Forschung unter dem Finanzministerium auf einer der derzeitigen Jahressitzungen von Chinas Legislative und dem höchsten politischen Beratungsorgan des Landes in Beijing.

China bekommt Druck von der Ratingagentur Moody´s wegen steigender Regierungsschulden und ausbleibender Reformen – Moody´s senkte am 2. März den Ausblick für Bonitätsnote von stabil auf negativ. Noch vor Moody's Pessimismus haben Bedenken gegenüber China bereits die globalen Märkte inmitten schwindender Zuversicht von Investoren aufgewühlt. Milliardär George Soros sagte, Chinas harte Landung sei praktisch unvermeidlich – eine Krise, die den globalen Deflationsdruck verschlechtern, Aktienmärkte belasten und US-Regierungsanleihen ankurbeln werde.

Ist Chinas Wirtschaft wirklich auf dem Weg in einen Kollaps? Ökonomen zweifeln daran. “Betrachtet man die Sache positiv, so kann der Pessimismus im Ausland als Alarmsignal für China dienen, da das Land vor mehr Problemen und entmutigendem Druck steht“, so Jia beim Interview. “Auf der anderen Seite sollten wir diese Äußerungen nicht missinterpretieren und keine irrationalen Schlussfolgerungen treffen.“ Pessimistische Argumente werden die Wirtschaft nicht in die Rezession ziehen, aber selbstverschuldete Fehler wohl, meint Jia.

Die chinesische Regierung hat noch genügend Maßnahmen auf Lager, um das Wachstum zu fördern. Am Montag gab die Chinesische Volksbank (PBOC) bekannt, dass sie den Mindestreservesatz für Banken um 0,5 Prozentpunkte senken werde, die erste solche Maßnahme in China in diesem Jahr. “Stabilisiertes Wachstum gewinnt an Schwung, während mehrere Zins- und Bankreservensenkungen gewünschte Resultate erzielen“, so Jia weiter. Die Senkung vom Montag habe zusätzliche, mutige wachstumsfördernde Maßnahmen signalisiert.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Pessimismus, China ,Wirtschaftskollaps,struktureller Reformen