Laut Hu Lu, einem Analysten bei Changjiang Securities, beziehe sich die Strafe auf den Export von Hardware und Software im Wert von mehreren Millionen Dollar, den ZTE im Jahr 2012 mit einem iranischen Telekommunikationsunternehmen unterzeichnet hatte. Die USA hätten eine lange Liste von US-IT-Produkten, die nicht an den Iran verkauft werden dürfen.

 

"Es ist nicht das erste Mal, dass die USA gegen chinesische IT-Unternehmen ermitteln. Aufgrund der starken staatlichen Eingriffe haben ZTE und Huawei Technologies große Schwierigkeiten, auf den gesamten US-Markt vorzudringen", sagte Hu. "Aber wenn man bedenkt, dass bereits Gespräche stattfinden, und dass es einen offensichtlichen, negativen Einfluss auf die Handelsbeziehungen mit China gibt, dann wird die US-Regierung die Strafe wahrscheinlich reduzieren."

 

Das Exportverbot für den zweitgrößten chinesischen Telekomausrüster hatte sich schnell zu einem diplomatischen Problem entwickelt. Der chinesischer Außenminister Wang Yi hatte gesagt, dass die Strafe "nur andere verletze und (den USA) selbst" nichts bringe. US-Komponentenhersteller sind auf die Einnahmen aus dem Verkauf an chinesische Unternehmen wie ZTE, Huawei und Lenovo angewiesen.

 

Doch Nicole Peng, Direktorin bei dem Marktforschungsunternehmen Canalys China, sagte, dass die USA in diesem Fall möglicherweise nicht locker lassen werden.

 

"Das US-Handelsministerium wird die Verbote gegen ZTE nicht einfach so wieder aufheben, da es ein Exempel statuieren will", sagte sie. "Die Unsicherheit bezüglich der tatsächlichen Verhandlungsergebnisse ist der Faktor, der für ZTEs Geschäfte am schädlichsten ist:"

 

Laut Zhu Jinsong, einem Analysten bei Haitong Securities in Shanghai, werden die gegen ZTE verhängten Exportbeschränkungen die chinesische IT-Industrie schwer treffen.

 

Die Aktien des Unternehmens, die in Shenzhen und Hongkong gehandelt werden, blieben auch am Mittwoch vom Handel ausgesetzt.