Wirtschaftsplattform

Große internationale Aufmerksamkeit für das Boao-Forum Exklusiv

24.03.2016

von Wolfgang Kuhn, Beijing

 

Das diesjährige Boao Forum for Asia auf der chinesischen Inselprovinz Hainan wird von internationalen Beobachtern mit Spannung verfolgt. Erwartet werden Antworten auf die dringenden wirtschaftlichen Fragen, denen sich die asiatische Wirtschaft stellen muss.

 

 

Vom 22. bis 25. März findet das jährliche Boao Forum for Asia (BFA) auf der chinesischen Inselprovinz Hainan statt. Die Veranstaltung gilt als Chinas Antwort auf das Weltwirtschaftsforum von Davos und ist in jedem Jahr hochrangig besetzt. Im letzten Jahr war beispielsweise der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer einer der Eröffnungsredner. Das Treffen wurde 1998 vom damaligen philippinischen Präsidenten Fidel Ramos, dem damaligen australischen Premierminister Bob Hawke und dem damaligen japanischen Premierminister Morihiro Hosokawa initiiert. Es wurde am 27. Februar 2001 von 26 asiatischen und pazifischen Staaten gegründet und fand im April 2002 zum ersten Mal statt. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautet „Asiens neue Zukunft: neue Dynamik, neue Vision“.

 

Auch in diesem Jahr werden 13 internationale Spitzenpolitiker teilnehmen, es sind mehr als 83 Sitzungen angesetzt. Es ist zu erwarten, dass sich viele Diskussionen um die Möglichkeiten für globale Investoren drehen werden, die der 13. Fünf-Jahres-Plan Chinas ermöglichen wird. Experten erörtern dabei Chancen, wie multinationale Initiativen zu Chinas innovativen und auswärtsgerichteten Investitionsbestrebungen passen werden und wie das Land mit den Reformen fortfahren wird. Viele Delegierte fragen sich, wie China die Balance zwischen Angebot und Nachfrage innerhalb seiner Wirtschaft auspegeln will, um die wirtschaftliche Transformation möglichst reibungslos voranzutreiben. Das Forum soll auf solche Fragen eine Antwort geben. Mit Spannung erwartet wird in diesem Zusammenhang die Rede des chinesischen Premierministers Li Keqiang, die für Donnerstag angesetzt ist.

 

Die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit ist beachtenswert. Die Veranstaltung bietet 2.500 Journalisten aus aller Welt Platz. Das Interesse wird nicht zuletzt befeuert durch die sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten - die Öffentlichkeit erwartet Antworten, wie sich China diesen stellen wird. „Viele asiatische Wirtschaftsräume wachsen immer noch, aber langsamer als zuvor. Und sie sehen sich mit mehr und mehr Herausforderungen konfrontiert. Wir möchten dieses Forum als Plattform nützen, um gemeinsame Probleme zu diskutieren, denen wir uns alle stellen müssen. Wir werden diese Probleme gemeinsam lösen und an einer neuen Zukunft für Asien arbeiten“, sagte beispielsweise der chinesische Spitzenpolitiker und Diplomat Zhou Wenzhong.

 

Das Boao Forum feiert in diesem Jahr bereits das 15-jährige Jubiläum, liefert jedoch nach wie vor frische Denkanstöße für Politiker und Unternehmer - vor allem, wenn es um aktuelle Themen wie Internet Plus, innovatives Unternehmertum und Makroökonomie geht. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht vor allem die von Präsident Xi Jinping 2013 angekündigte Seidenstraßen-Initiative. Sie ist ein zentrales Großprojekt beim Aufbau von neuen Strukturen, womit die alte historische Seidenstraße zwischen Asien und Europa wiederbelebt werden soll. Dabei geht es nicht allein um Verkehrswege, auf denen Güter schneller nach Europa gelangen können. Vorangetrieben wird auch der Aufbau von Energie- und Informationsnetzwerken und von ganzen Zulieferketten. Mit seiner Schlüsselrede beim Boao-Forum im letzten Jahr hat Xi dementsprechend zu verstärkter Kooperation in Asien aufgerufen. In einer Rede zum Auftakt des asiatischen Wirtschaftsforums sagte er: „Wir müssen gemeinsam eine regionale Ordnung schaffen, die besser zu Asien und zum Rest der Welt passt.“ Er verwies auf die gegenseitigen Abhängigkeiten und die Ungewissheiten in der globalen Wirtschaft. Man darf also gespannt sein, welche Vorschläge beim diesjährigen Boao-Forum auf den Tisch kommen werden.

 

Im Rahmen des diesjährigen Boao Forums wurden unter anderem mehrere Sub-Foren zum Thema „bessere Verwaltung“ abgehalten. Zu den Themen zählen beispielsweise "Ländliche Gebiete in China: Wiederaufbau und Verwaltung“, "Globale Verwaltung gegen Klimawandel" und "G20 in Transformation: Globale Version, Chinas Plan“. China versucht also, von progressiven internationalen Beispielen zu lernen, um Lösungen für die eigenen Fragen in den gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Bereichen zu finden. Darüber hinaus bietet China eigene Ratschläge für die Schwierigkeiten an, mit denen sich die Welt gerade konfrontiert sieht. Das Boao Forum ist daher eine große Plattform, über die unterschiedliche Länder an Diskussionen teilnehmen können.

 

Chinesische Version

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Boao-Forum, China, Wirtschaft, Asien