Präsident Xis Reise
Engere Beziehungen zu Osteuropa und höhere Atomsicherheit weltweit
Kurz nach dem jährlichen Treffen der höchsten chinesischen Gesetzgeber und des politischen Beratungsgremiums wird der chinesische Präsident Xi Jinping eine Auslandsreise beginnen, die ihn in die Tschechei und nach Washington zum Gipfel zur Atomsicherheit bringt.
Die am 28. März beginnende Tour wird die erste Reise Xis als Chinas Staatsoberhaupt in ein zentral- und osteuropäisches Land sein sowie sein erster multilateraler Diplomatie-Trip im Jahr 2016. Anfang März, als das Präsidialbüro der Tschechischen Republik Xis Besuch ankündigte, schrieben die lokalen Medien, dass dies der erste Besuch eines chinesischen Präsidenten im Land überhaupt sei.
China und die tschechische Republik gründeten ihre diplomatischen Beziehungen im Oktober 1949 nur fünf Tage, nachdem die Volksrepublik China gegründet worden war. Nach 67 Jahren Entwicklung haben die bilateralen Beziehungen eine Phase erreicht, welche die schnellste Entwicklung und fruchtbarsten Ergebnisse ihrer Geschichte zeigt.
Die Tschechische Republik ist der zweitwichtigste Handelspartner Chinas in Osteuropa und China ist nach der Europäischen Union sogar der zweitgrößte Handelspartner der Tschechischen Republik weltweit. 2015 betrug der Handel in beide Richtungen mehr als elf Milliarden US-Dollar. Die beiden Länder arbeiten in den Bereichen Atomstrom, Bankenwesen, Wissenschaft und Technik und Infrastruktur zusammen.
China hat mit der Entscheidung, die Tschechische Republik als einzigen Stopp auf Xis Europareise zu wählen, ein starkes Zeichen gesetzt. China sieht die Tschechische Republik als einen wichtigen Kooperationspartner unter den EU-Mitgliedsstaaten an und will die Zusammenarbeit im Rahmen der Straßeninitiative vertiefen, sagte Luigi Gambardella, Gründer und Präsident von ChinaEU.
Anschließend wird Xi vom 31. März bis zum 1. April am Vierten Gipfel zur Atomsicherheit in Washington teilnehmen und Staatsführer aus 40 weiteren Ländern treffen. Auf dem Dritten Gipfel zur Atomsicherheit hatte sich Xi für ein faires, kooperatives System auf einer Win-Win-Basis ausgesprochen.
Während des bevorstehenden Gipfels will Xi eine programmatische Rede halten, in der es darum geht, die internationale nukleare Sicherheitssystem zu verbessern, indem die politische Hingabe, die Verantwortung der Länder, die internationale Sicherheit und die Kultur der nuklearen Sicherheit verbessert wird.
China habe die zwingende Verpflichtung am Gipfel teilzunehmen, sagte Qu Xing, ein chinesischer Experte für internationale Beziehungen. China ist ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates und eine von der Welt anerkannte Atommacht. Die Volksrepublik hat deswegen eine besondere Verpflichtung für die internationale Sicherheit und den Frieden, fügte er hinzu.
Auf der anderen Seite verleiht die aktive Teilnahme am weltweiten nuklearen Management der friedlichen Nutzer von Nukleartechnologie China eine starke Dynamik. Das Volumen der bestehenden und im Bau befindlichen Atomanlagen ist im Land das weltweit drittgrößte.
Am Freitag eröffnete in Beijing das größte Zentrum zur Nuklearen Sicherheit in der Region Asien-Pazifik. Das von der China Atomic Energy Authority (CAEA) und dem US-Energieamt geschaffene Zentrum kann jedes Jahr 2000 Personen aus China und anderen Nationen im Raum Asien Pazifik zu Atomsicherheitsexperten ausbilden.
China und die USA hatten beim Sicherheitsgipfel 2010 die Gründung des Zentrums vereinbart. Die Übereinkunft sieht vor, dass das Zentrum von China betrieben und verwaltet wird, während die USA die Ausrüstung liefern.