Wachstum

Schlüsselindikator für Wirtschaft signalisiert düstere Aussichten für Asien

25.03.2016

Der Indikator 2016 für eine Prognose über die asiatische Wirtschaft, der am Mittwoch auf einer Pressekonferenz während des Boao-Asienforums in der südchinesischen Provinz Hainan veröffentlicht wurde, steht bei nur rund der Hälfte zu dem des Vorjahres, was düstere Aussichten für das Wirtschaftswachstum in der Region verheißt.

Der Indikator liegt bei 45,4 für 2016 im Vergleich zu 95,4 vergangenes Jahr. Der Umfang des Indikators reicht von 0 bis 200, wobei 100 die Trennlinie zwischen einem verlangsamten und beschleunigten Wirtschaftswachstum anzeigt. Ein Wert unter 80 repräsentiert einen "deutlichen Abschwung".

Doch mehrere Experten drückten optimistischere Ausblicke auf der Pressekonferenz aus, indem sie behaupteten, dass das Wirtschaftswachstum Asiens dieses Jahr stark bleiben werde. Zhu Min, Vize-Präsident des Internationalen Währungsfonds (IWF), sagte auf der Pressekonferenz, der Fond erwarte, dass die Schwellenländer in Asien 2016 um 6,5 Prozent wachsen, und damit fast so stark wie im vergangenen Jahr mit 6,6 Prozent. Huang Yiping, Ökonom an der Peking-Universität, meinte, dass die Weltwirtschaft wahrscheinlich dieses Jahr um drei Prozent wachse, wobei die Industrieländer um rund zwei Prozent wachsen. Hinsichtlich der Prognose des IWF für die Wirtschaftsentwicklung asiatischer Schwellenländer zeigt dies, dass Asien die Zugkraft des Weltwirtschaftswachstums werde.

Li Daokui, Ökonom an der Tsinghua-Universität, sagte, dass im Allgemeinen Asiens Wirtschaftsaussichten von China abhängen, und auch wenn China mitten im wirtschaftlichen Wandel sei, sei der Prozess "viel einfacher" als der wirtschaftliche Wandel, durch den das Land 1999 gegangen sei. Doch Li betonte, dass es in einigen Volkswirtschaften Risiken gebe. In Saudiarabien beispielsweise kommen Risiken vom schwachen Ölpreis, und in der Türkei kommt das Risiko in Form eines 200-prozentigen Verhältnisses der Auslandsverschuldungen zu den Währungsreserven des Landes. Huang merkte an, dass die asiatischen Volkswirtschaften noch vor Herausforderungen stünden, beispielsweise wie man neue Triebkräfte für das Wirtschaftswachstum außer Exporten finden könne.

Der Indikator spiegelt eine Umfrage von rund tausend Spitzenpolitikern, Ökonomen und führenden Industrieunternehmern vom Dezember und Januar wider. Li sagte, das Timing der Umfrage könne die Ergebnisse beeinflusst haben. Die Befragten vom Januar könnten auf eine "schreckliche Leistung" der globalen Aktienmärkte reagiert haben, und dies könne dazu geführt haben, dass die Prognosen etwas zu pessimistisch seien, meint er.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Boao,Wirtschaftswachstum,China,Abschwung