China legt neue Steuerregelung auf Online-Importe für größere Wettbewerbsgleichheit fest

28.03.2016

China wird ab dem 8. April die Steuerregeln auf Online-Einzelhandelsgüter ändern, um die Wettbewerbsgleichheit für Internethandel-Plattformen und traditionelle Einzelhändler oder Importeure zu verbessern.

Einzelhandelsgüter, die online gekauft werden, werden nicht mehr als "Pakete" klassifiziert, die eine "Paketsteuer" genießen, die niedriger als die auf andere importierte Produkte ist. Stattdessen werden Online-Käufe aus dem Ausland auf die gleiche Weise berechnet wie andere importierte Waren, gab das Finanzministerium (MOF) am Donnerstag bekannt. "Die Paketsteuer ist nicht für Handelszwecke, aber genau das ist es, was Online-Einzelhandel ist. Das ist unfair für konventionelle Importeure und heimische Hersteller", so Zhang Bin von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

China erhebt Paketsteuern auf importierte Waren im Wert von weniger als tausend Yuan (137 Euro), und die Raten betragen normalerweise zehn Prozent. Auf Steuern unter 50 Yuan wird verzichtet. Während die Nachfrage nach Auslandsprodukten steigt, machen sich Online-Kauf-Vermittler die Paketsteuer zu Nutze und wenden neue Methoden an, beispielsweise Neuverpackung und separates Versenden von Produkten, um Steuern zu umgehen.

Die neue Politik erlaubt maximal 2.000 Yuan pro einzelner grenzübergreifender Transaktion und maximal 20.000 Yuan pro Person und Jahr. Auf Waren, die über diese Beschränkungen hinausgehen, wird die volle Steuer für allgemeinen Handel erhoben, so das MOF.

Einer Umfrage von Amazon China 2015 über Online-Importe zufolge, sind die meisten Käufer unter 35 Jahre alt, und rund 90 Prozent haben eine Hochschulausbildung. Mehr als die Hälfte verdienen mehr als 5.000 Yuan pro Monat. Die neue Maßnahme wird die Zollabfertigung beschleunigen, so dass die Kunden die meisten Bestellungen aus dem Ausland innerhalb von zwei Wochen erhalten, und nicht wie derzeit zwei Monaten.

Der grenzüberschreitende Internethandel boomt in China. Das Land plant, mehr Pilotzonen für den grenzüberschreitenden Internethandel einzurichten, um Unternehmen anzuziehen, Stellen zu schaffen, und neue Geschäftsmodelle zu fördern, die den Außenhandel und die Wirtschaft stimulieren, wie der Staatsrat im Januar ankündigte. Die Ausweitung der Pilotzonen fiel in eine Zeit, in der China einen schleppenden Außenhandel verzeichnete. Der gesamte Export- und Importwert für 2015 sank um sieben Prozent im Jahresvergleich, womit er zum ersten Mal in sechs Jahren fiel. Das Handelsministerium prognostizierte, dass das Volumen des grenzüberschreitenden Internethandels 2016 rund 6,5 Billionen Yuan erreichen wird und schon bald zwanzig Prozent von Chinas Außenhandel einnehmen wird.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: neue Steuerregelung,Online-Importe,China