Botschafterin: Zusammenarbeit zwischen China und Tschechien hat großes Potential
Die Beziehungen zwischen China und der Tschechischen Republik bieten ein großes Potential für Kooperationen, schrieb Ma Keqing, chinesische Botschafterin in Prag, in einem Leitartikel, der kurz vor der Tschechien-Reise von Präsident Xi Jinping in der Peoples Daily veröffentlicht wurde.
Ma Keqing, chinesische Botschafterin in Prag
Der Besuch von Präsident Xi werde die Verbindung zwischen den beiden Völkern stärken, schrieb Ma. Die dreitägige Visite sei der erste Besuch eines chinesischen Staatsoberhaupts seit Beginn der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Nationen vor 67 Jahren. Viele Chinesen haben gegenüber der Tschechischen Republik besondere Gefühle, da sie eines der ersten Länder war, das diplomatische Beziehungen mit China aufnahm.
Seither reisten viele tschechische Experten und Ingenieure tausende Kilometer, um dem aufsteigenden China bei seiner Entwicklung zu helfen. Eine Freundschaftsfarm und eine Fabrik für Werkzeuge, die jeweils in den 1950er- und 1960er-Jahren errichtet wurden, unterstreichen die Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen den beiden Seiten.
In den vergangenen Jahren kam es vermehrt zu einem hochrangigen Austausch. Xi und sein Amtskollege Milos Zeman haben sich bereits vier Mal getroffen. Zeman war im vergangenen September auch bei der Zeremonie zum Sieg über die japanische Aggression dabei – als einziges Staatsoberhaupt aus der EU.
Auch die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern haben ein noch nie da gewesenes Niveau erreicht. Ende 2015 stiegen die chinesischen Investitionen in der Tschechischen Republik innerhalb eines Jahres von 200 Millionen auf 1,6 Milliarden Dollar. Gleichzeitig betrugen die Investitionen aus der Tschechischen Republik in China insgesamt 1,8 Milliarden Dollar.
Im vergangenen Jahr erhöhte die Tschechische Republik mit der Unterzeichnung einer bilateralen Übereinkunft, an den Straßen- und Gürtelinitiative teilzunehmen, ihr Gewicht als ein wichtiger Partner Chinas in Zentral- und Osteuropa.
Da fast alle Regionen des Landes mit chinesischen Städten und Provinzen Partnerschaften eingegangen sind, schießen der lokale Austausch und die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Technologie, Bildung, Tourismus und Gesundheitsversorgung wie Pilze aus dem Boden.
Die Zahl der chinesischen Touristen in den zentral- und osteuropäischen Ländern hat sich seit der Einführung von Direktflügen zwischen Beijing und Prag, der Hauptstadt der Tschechischen Republik, um mehr als 30 Prozent erhöht. Traditionelle Chinesische Medizin, Tempelfester zum Frühlingsfest und andere Elemente der chinesischen Kultur gewannen bei den Einheimischen eine größere Beliebtheit.
Alle diese Erfolge in der Politik, der Wirtschaft und der Kultur brachten die bilateralen Beziehungen auf eine neue Stufe mit reichen Dividenden.
Ein Apfelbaum ist Zeuge dieser Entwicklung. Im Jahre 2014 gab Zeman während seiner Chinareise Xi einen Setzling als Geschenk. Das Geschenk symbolisiere die bilateralen Beziehungen, erklärte er. Der Baumwerde Wurzeln schlagen, blühen und Früchte tragen. Xi bezeichnete daraufhin die Zusammenarbeit als einen Wald. “Wir sollten beide Äpfel pflücken und mehr Jungbäume pflanzen.”
Der Apfelbaum ist seither zu einem wiederkehrenden Thema geworden, wenn über die Beziehung der beiden Länder gesprochen wird. Ma verriet, dass Xi auf seiner Reise ebenfalls einen jungen Baum verschenken will.