WTO: Welthandelswachstum 2016 weiterhin niedriger als drei Prozent

09.04.2016

Am Jahresanfang veröffentlicht die Welthandelsorganisation (WTO) einen Jahresbericht, in dem die globale Handelssituation des vorherigen Jahres zusammengefasst und die Welthandelsperspektive im laufenden Jahr prognostiziert wird. Im diesjährigen Bericht heißt es, 2015 sei der Welthandel im Wesentlichen schwach geblieben mit einem Wachstum von niedriger als drei Prozent zum vierten Jahr in Folge. WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo sagte am Donnerstag vor der Presse:

„Offenkundig ist 2015 ein labiles Jahr mit großer Fluktuation und Instabilität. Der Welthandel war in der ersten Hälfte 2015 weiterhin schwach und verzeichnete in der zweiten Hälfte eine Erhöhung. Die Ölpreise sanken um über 60 Prozent, während der US-Dollar um zirka 20 Prozent im Wert stieg. Chinas Wirtschaft hat sich verlangsamt, wies allerdings am Jahresende eine Verbesserung auf. "

Laut dem Bericht lagen Chinas Güterexporte 2015 weltweit weiterhin auf dem ersten Platz. Mit 2,27 Billionen US-Dollar nimmt die Volksrepublik eine Proportion von 13,8 Prozent ein, gefolgt von den USA, Deutschland, Japan, den Niederlanden, Südkorea und der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. Beim globalen Güterimport belegten die USA mit einem Anteil von 13,8 Prozent die erste Stelle. China lag auf dem zweiten Platz, gefolgt von Deutschland, Japan und Großbritannien. Die Handelsdienstleistungen der Volksrepublik blieben allerdings verhältnismäßig rückständig. Der Service-Import belegte den zweiten, und der Service-Export den fünften Platz.

Die WTO zeigt sich alles andere als optimistisch über die globale Handelssituation im laufenden und nächsten Jahr. Dazu sagte Azevedo:

„Unsere Prognose für das Handelswachstum 2016 bleibt unverändert, also bei 2,8 Prozent. So wird der Zuwachs im laufenden Jahr zum fünften Mal in Folge niedriger als 3 Prozent ausmachen. Wir erwarten eine Bewältigung dieses Tiefs in den kommenden Jahren. 2017 prognostizieren wir, dass das Wachstum des Welthandels sich wieder auf 3,6 Prozent erhöhen wird."

Gemäß dem Bericht wird das Exportwachstum der Industriestaaten fast gleich dem der Entwicklungsländer im Jahre 2016 sein. Asien wird das schnellste Exportwachstum unter allen Regionen verzeichnen. Mit 3,4 Prozent wird der Kontinent stärker als Nordamerika und Europa mit 3,1 Prozent wachsen. Sowohl bei Export als auch bei Import hinken Süd- und Mittelamerika hinterher.

Angesichts der kritischen globalen Handelssituation rief Azevedo alle WTO-Mitglieder auf, ihre jeweiligen Bemühungen zu leisten.

Er betonte, alle WTO-Mitglieder sollten so bald wie möglich die im letzten Jahr erreichte Handelsbegünstigungsvereinbarung genehmigen und umsetzen. Nur mit einer Senkung der Handelskosten könne der globale Handel wiederbelebt werden.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Welthandelsorganisation Welthandel Wachstum