Die wirtschaftliche Transformation hat begonnen
Von Januar bis Februar 2016 betrugen die Investitionen in die Immobilienwirtschaft 905,2 Milliarden Yuan (rund 124 Milliarden Euro). Im Vergleich mit der gleichen Periode des Vorjahres sind sie nominell um 3,0 % angestiegen und die Wachstumsrate ist im Vergleich mit dem letzten Jahr um 2 % gestiegen. Qu Hongbin, Chefökonom für den Großraum China bei der Bank HSBC, glaubt, dass die Politik zur kurzfristigen Konsolidierung des Immobilienmarktes den Preis der mittelfristigen, höheren Risiken habe, was sich nicht unbedingt lohne.
Daten des Staatlichen Amtes für Statistik der Volksrepublik China zeigen, dass die Wachstumsrate der Investitionen, des Einzelhandelsumsatzes an Konsumgütern, des Nettoexportes und der industriellen Unternehmen, deren Jahreseinkommen des Hauptgeschäftsfeldes über 20 Millionen Yuan (etwa 2,74 Millionen Euro) beträgt, verglichen mit dem Zeitraum Januar bis Februar des letzten Jahres etwas zurückgegangen ist.
Verglichen mit den Zahlen von Dezember letzten Jahres haben die wirtschaftlichen Daten auch ihre Glanzpunkte. Beispielsweise beliefen sich die Sachinvestitionen des Staates (ausschließlich der ländlichen Haushalte) auf 3,8 Billionen Yuan (etwa 521,1 Milliarden Euro) und dies kommt einer nominellen Zunahme von 10,2 % im Vergleich mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gleich und ist höher als die 10 % des ganzen letzten Jahres. Dies beinhaltet die gesamten geplanten Investitionen in neue Projekte in Höhe von 2,8 Billionen Yuan (rund 376,5 Milliarden Euro). Diese haben um 41,1 % zugelegt und waren seit 2,5 Jahren nicht mehr so hoch.
Jedoch kann die gesamte Wirtschaft infolge der Verlangsamung der industriellen Wachstumsrate nur schwer schneller wachsen. Die Wachstumsrate der industriellen Unternehmen, deren Jahreseinkommen des Hauptgeschäftsfeldes über 20 Millionen Yuan (etwa 2,74 Millionen Euro) beträgt, von Januar bis Februar des Jahres 2016 belief sich auf 5,4 %, was niedriger ist, als die 5,9 % von Dezember und die 6,2 % von November des Jahres 2015.
Auf diesem China Development Forum verwies Wang Yiming, Vizedirektor des Zentrums für Entwicklung und Forschung des Staatsrates, darauf, dass man erwarten könne, dass die Wirtschaft in der zweiten Hälfte des Jahres 2016 oder in der Anfangsphase des nächsten Jahres stufenweise einen stabilen Zustand erreichen könne. 2016 sei höchstwahrscheinlich das Minimum. Mit der jetzigen Schätzung könne eine Wachstumsrate in Höhe von 6,5 % erreicht werden.
Laut Kenntnissen der Reporter der 21st Century Business Herald weise das Wirtschaftswachstum Chinas seit 2007 das Merkmal auf, seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik im Jahr 1978 mehrere Intervalle durchlebt zu haben. Beispielsweise habe es früher jedes Mal weniger als zehn Jahre gedauert, wenn die Wirtschaft das Minimum, dann das Maximum und dann wieder das Minimum erreicht habe. Zusätzlich dazu habe es weniger als fünf Jahre gedauert, damit die Wirtschaft von einem Minimum auf ein Maximum kletterte.
Wang Yiming vertritt die Meinung, dass die Wirtschaft früher in erster Linie vom Investitionsbedarf abgehangen habe. Heutzutage schrumpfe gerade der Bedarf. Die Marktnachfrage nach „Wohnen“ und „Reisen“ habe sich deutlich verändert. Des Weiteren habe die Wachstumsrate der Investitionen in die Immobilienwirtschaft sowie des Konsums von Fahrzeugen von zweistellig zu einstellig oder gar null gewechselt. Überdies komme in den industriellen Sektoren wie Stahl, Zement usw. sogar negatives Wachstum vor. Ferner entwickele sich der Bedarf in Richtung Diversifizierung, höhere Preislage und Serviceorientierung.
Die heutige Tendenz ist, dass die Wirtschaft abhängiger vom Konsum und der Dienstleistungsbranche wird. Die wirtschaftliche Transformation wurde schon gestartet. Anhand des Zieles der zwei Verdoppelungen (Bis 2020 soll sich das Bruttoinlandsprodukt und das Einkommen der städtischen Bevölkerung im Vergleich zu 2010 verdoppeln) wird sich das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt Chinas 2020 auf 11.000 US-Dollar (etwa 9782 Euro) belaufen und somit im Großen und Ganzen die Phase des mittleren Einkommensniveaus hinter sich bringen, was bedeutet, dass sich China unter die Länder des hohen Einkommensniveaus einreiht. „Dies ist sowohl für China als auch für die Welt von kaum zu unterschätzender Bedeutung“, sagte Wang Yiming.