Wanderarbeiter

Migranten-Zuwachs nimmt ab

29.04.2016

Wie das Staatliche Statistikbüro bekannt gab, erreichte die Zahl zugewanderter Arbeitskräfte im Jahr 2015 277,5 Millionen. Das entspricht einem Jahresanstieg von 1,3 Prozent, im Jahresvergleich ist die Wachstumsrate seit 2013 jedoch rückläufig.

In einem Bericht des Büros von Donnerstag heißt es, dass die Wachstumsrate im Jahr 2015 um 0,6 Prozent gefallen war. Der Anteil der Arbeitskräfte unter 40 Jahren fiel um 1,3 Prozent auf 55,2 Prozent. Das Durchschnittsalter liegt bei 38,6 Jahren und damit vier Monate älter als noch 2014.

In dem Bericht werden „zugewanderte Arbeitskräfte“ als Personen beschrieben, deren Haushaltsregistrierung zwar in den ländlichen Regionen liegt, die aber nicht in der Agrarindustrie tätig sind, oder als Personen, die pro Jahr mehr als sechs Monate außerhalb ihres Heimatsortes arbeiten.

Der sinkende Migrantenzuwachs könnte aus den sinkenden Löhnen resultieren. Laut dem Bericht erreichte das durchschnittliche Monatsgehalt rund 416 Euro (3072 Yuan), die jährliche Wachstumsrate ging um 2,6 Prozent auf 7,6 Prozent zurück. Im Fertigungssektor wurde ein Rückgang auf 6,7 Prozent verzeichnet, in der Baubranche ging die Rate auf 4,4 Prozent zurück.

Darüber hinaus unterschrieben 36,2 Prozent der Arbeiter im letzten Jahr einen Vertrag mit ihrem Arbeitgeber, ein Rückgang im Vergleich zu 38 Prozent im Jahr 2014. Dennoch unterschrieben 0,3 Prozent mehr einen Kurzzeitvertrag für weniger als ein Jahr.

Einem Prozent der Wanderarbeiter stehen Lohnzahlungen aus, das sind 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Den unbezahlten Wanderarbeitern standen 2015 im Schnitt Lohnrückstände in Höhe von 1331 Euro (9788 Yuan) zu, im Jahresvergleich ein Anstieg von 2,9 Prozent.

Im Gegensatz zu Staatsunternehmen ließen kleine Baufirmen für gewöhnlich keine Verträge mit ihren Arbeitern unterschreiben, so dass die Gefahr von Lohnrückständen steige, erklärt Cui Hao, der als stellvertretender Leiter der Overseas Engineering Company of China Tiesiju Civil Engineering Group Co. tätig ist. „Es gibt weniger junge Arbeitskräfte, wie wir bemerkten. Die meisten sind zwischen 40 und 50 Jahren alt. Es scheint, als ob die jüngere Generation nicht dazu bereit ist, harte körperliche Arbeit zu verrichten, obwohl das Einkommen in der Bauindustrie höher ist.“

Wang Jiahui, ein 40-jähriger Zimmermann aus der Provinz Jiangxi, sagt über seinen Vertrag, dass dieser wenige Wohltätigkeiten und dafür umso mehr Beschränkungen enthalte. „Freunde von mir wurden nicht bezahlt. Entweder gingen sie mit leeren Händen oder zogen vor Gericht. Arbeitgeber zu verklagen ist allerdings ein harter Weg“, erzählt Wang, der seit dem Jahr 1997 in der südchinesischen Provinz Guangdong arbeitete. „Ich hoffe mein 15 Jahre alter Sohn kann eine gute Bildung genießen. Ich möchte nicht, dass mein einziger Sohn ein Wanderarbeiter wird.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Migrant,Wanderarbeit