Kommerzielle Nutzung von umstrittener Immuntherapie untersagt

10.05.2016

Experimentelle Therapien dürfen nur kostenlos und nach umfassender Beratung der Patienten von öffentlichen Krankenhäusern angeboten werden. Dies gilt auch für eine kürzlich unrühmlich bekanntgewordene Immuntherapie gegen Krebs.

 

Chinas Staatliche Kommission für Gesundheitswesen und Familienplanung wiederholte in der letzten Woche nochmals, dass der klinische Gebrauch von Immuntherapie bei Krebsbehandlungen sowie die Unterauftragsvergabe öffentlicher Krankenhäuser an private Einrichtungen untersagt seien. Diese Verlautbarung der obersten Gesundheitsbehörde folgte dem öffentlichen Aufschrei nach dem Tod eines jungen Mannes, der sich in einem Beijinger Militärkrankenhaus einer Immuntherapie unterzogen hatte.

 

Dem Krankenhaus wurde nachgewiesen, Krebsbehandlungen an ein gewinnorientiertes Privatunternehmen ausgelagert zu haben, deren Therapieerfolge vom 21-jährigen Patienten Wei Zexi kurz vor seinem Tode am 12. April noch in einem Online-Beitrag angezweifelt wurden.

 

Die Kommission stellte klar, dass die Immuntherapie „niemals offiziell als Behandlungsmittel in China genehmigt wurde“ und daher lediglich in der wissenschaftlichen Forschung Anwendung finden könne, aber nicht für die kommerzielle Nutzung geeignet sei.

 

Die Verlautbarung machte deutlich, dass auch Forschungsvorhaben der Prüfung und Genehmigung durch die Gesundheitsbehörde bedürfen, da diese einer Bestimmung des Vorjahres über Medizintechnik zufolge experimentell, unsicher und riskant seien. Gemäß dieser Bestimmung müssen Patienten, die an dementsprechenden Experimenten teilnehmen, umfassend informiert werden und die Behandlung kostenlos erhalten.

 

Immuntherapie versucht durch die Stärkung des Immunsystems des Patienten den Krebs zu bekämpfen. Es gibt mehrere Formen der Immuntherapie, zu denen auch die Therapieform DC-CIK zählt, welcher sich Wei Zexi vor seinem Tod unterzog. Seine Eltern gaben an, dass sie mehr als 200.000 Yuan (26.960 Euro) für die Behandlung ihres Sohnes in einem Krankenhaus der Bewaffneten Volkspolizei Beijing ausgeben haben.

 

Eine anonyme Quelle berichtete China Daily, dass einige öffentliche Krankenhäuser trotz des Verbots durch die Regierung für Immuntherapien weiterhin Geld verlangt haben.

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Quelle: people.cn

Schlagworte: Immuntherapie, China, Skandal, Baidu