Die wachsende Zahl so genannter Raumfahrtprodukte in China sei im Vergleich zu den Angeboten in anderen Ländern ein reiner Marketing-Hype. Das berichtete die Beijing Youth Daily am Dienstag.

In der Rubrik “Weltraumtourismus” bot die chinesische Reisewebsite Qunar.com vor Kurzem Touren an, die Fallschirmspringen, Segelfliegen und Bungeejumping beinhalten. Bei diesen Auswahlmöglichkeiten handelt es sich jedoch lediglich um ganz normale Abenteueraktivitäten, bei denen Touristen höchstens die Troposphäre, die unterste Schicht der Erdatmosphäre, erreichen können.

Ein anderes Abenteuer, für das geworben wurde, war “Fallschirmspringen im Weltraum”, bei dem tollkühne Touristen in Spezialausrüstung in einem Helium-Ballon angeblich bis zur Stratosphäre vordringen können, der zweiten Schicht der Erdatmosphäre direkt über der Troposphäre.

Nachforschungen ergaben, dass dieses Programm hauptsächlich in einem Trainingslager stattfindet, statt wie behauptet, aus 16 bis 50 Kilometer Höhe mit dem Fallschirm abzuspringen.

Ab dem nächsten Jahr könnten drei Touristen Fallschirmsprünge aus 10.000 bis 42.000 Metern Höhe absolvieren, falls sich Tests in niedriger Höhe und Robotersimulationen als erfolgreich erwiesen, erklärte die Gold Ocean Space Technology, die hinter dem Projekt “Fallschirmspringen im Weltall” steckt.

Die “Weltraum”-Trips kosten von 1970 Yuan (300 US-Dollar) pro Person bis zu 500.000 Yuan, wenn man höher hinaus will. Keins dieser Angebote entspricht allerdings einer echten Reise ins All. Dafür müssten Touristen sich 100 Kilometer über der Erdkruste aufhalten und Schwerelosigkeit erleben können.

Chinas zivile Raumfahrt befinde sich trotz gewaltiger Fortschritte in Weltraumforschung und Raumfahrttechnik noch in einer frühen Entwicklungsphase, erklärte ein Insider.