Umweltschutz

Aktionsplan für Bodenverschmutzung

01.06.2016

Am Dienstag gab China seinen dritten, nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung heraus. Dieses Mal wird die Bodenverschmutzung angegangen.

Die Regierung teilte mit, dass bis zum Jahr 2020 die sich verschlimmernde Verschmutzung der Böden eingedämmt werden und bis zum Jahr 2030 eine Verbesserung belasteter Böden eingesetzt haben soll.

Die ersten beiden Aktionspläne konzentrierten sich auf die Luftverschmutzung (2013) und die Wasserverschmutzung (2015).

Der neue Aktionsplan setzt voraus, dass bis 2020 90 Prozent der belasteten Ackerflächen sicher gemacht werden und bis zum Jahr 2030 eine Steigerung auf 95 Prozent erreicht wird.

Am Dienstag gab der Staatsrat seinen Aktionsplan zur Vermeidung und Kontrolle von Bodenverschmutzung heraus – 10 Kapitel beinhalten 231 detaillierte Maßnahmen rund um die Überwachung, Vorbeugung von Verschmutzung und Sanierung für Gesetzesentwürfe und Vorschriften.

Wie bei den vorherigen Aktionsplänen für Luft und Wasser, hat der Staatsrat auch dieses Mal die Voraussetzungen geklärt und festgelegt, welches Ministerium die Führung übernimmt und welches sich in den speziellen Anstrengungen für den nationalen Boden engagieren soll. Stufenweise wurden dafür Fristen gesetzt.

Das Ministerium für Umweltschutz sagte am Dienstag, dass China in einem großen Bereich eine Verschlechterung der Bodenqualität beobachtet hat und sich dies auf die Gesundheit der Menschen, die Sicherheit von Agrarprodukten und die Umweltwelt auswirkte.

Die erste nationale Untersuchung zur Bodenqualität, die im Jahr 2014 veröffentlicht wurde, zeigte die Schwere der Bodenverschmutzung. Mehr als 16 Prozent der Bodenproben, die im ganzen Land genommen wurden, wiesen Belastungen auf. Zudem wurden in 19,4 Prozent der untersuchten Ackerböden, in 10 Prozent der Wälder und 10,4 Prozent des Graslandes Schadstoffe entdeckt, so der Bericht weiter.

Wang Xiahui, Leiter des Soil Environment Protection Center an der Chinese Academy for Environmental Planning, einem Thinktank des Ministeriums, zufolge, sei Chinas Kampf gegen die Bodenverschmutzung schwierig gewesen und durch einen Mangel an Eckdaten und einer zu lockeren Überwachung behindert worden.

„Im Gegensatz zur oftmals sichtbaren Verschmutzung von Luft und Wasser, wie zum Beispiel sichtbarer Smog oder verschmutzte Bäche, ist die Verschmutzung von Böden ohne professionelle Tests nicht so leicht erkennbar“, sagt Wang.

Darüber hinaus ist die Bodenbelastung schwer umkehrbar, den Schadstoffe halten sich dort länger als in der Luft oder im Wasser. Das bedeutet, dass mehr Zeit und Geld nötig ist, um das Problem einzudämmen. Der neue Aktionsplan wurde sorgsam mit diesen Aspekten im Hinterkopf erarbeitet, so das Ministerium.

Es wird davon ausgegangen, dass für die Dokumentation von verschmutztem Ackerland zwei Jahre und von Industriegebieten vier Jahre gebraucht werden, um sorgfältig Daten zu erheben.

Die Bestrebungen, die Bodenverschmutzung zu kontrollieren, setzen auf Schutz – die Verschmutzung unbelasteten Bodens zu vermeiden – und gehen das Problem über große Regionen hinweg und in großen Industrien an.

So wie die vorangegangenen Aktionspläne, soll die Verschmutzung mit der nationalen Kampagne effektiv kontrolliert werden und ebenso das Wirtschaftswachstum ankurbeln.

Schätzungen zufolge könnte der Aktionsplan das BIP des Landes um 2,77 Trillionen Yuan (411 Billionen US-Dollar) wachsen lassen und zwei Millionen neue Arbeitsplätze schaffen, erklärte das Ministerium.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Aktionsplan,Aktionsplan,Bodenverschmutzung