Google DeepMind hat den Gerüchten, dass seine Künstliche Intelligenz (KI) AlphaGo gegen den chinesischen Go-Champion Ke Jie antreten könnte, vorerst eine Absage erteilt.

Deepmind-Mitbegründer Demis Hassabis beziechnete die Gerüchte auf Twitter als "Mumpitz".

"Entgegen aller Gerüchte haben wir noch nicht entschieden, was wir als nächstes mit AlphaGo tun werden. Sobald wir das tun, wird es hier eine offizielle Ankündigung geben", twitterte Hassabis am Montag.

Ke ist derzeit die Nummer eins der Go-Weltrangliste.

Die Nachricht war ursprünglich von Yang Junan, Generalsekretär der Internationalen Go-Föderation, bei einer Pressekonferenz zur 37. Weltmeisterschaft der Go-Amateure am 4. Juni veröffentlicht worden.

Yang sagte, dass Repräsentanten der Föderation mit dem Team hinter AlphaGo in Kontakt stünden und bis zum Ende dieses Jahres ein Spiel vereinbaren würden.

AlphaGo hatte im März beim "Google DeepMind Challenge Match" den koreanischen Großmeister Lee Sedol mit 4:1 besiegt, was dem globalen Interesse an KIs neues Leben eingehaucht hatte.

Da der Sektor kontinuierlich Investitionsgelder erhalte, werde die KI – als Trend der IT-Entwicklung – langsam ein Schwerpunkt des Jahres 2016, so eine Analyse von Essence Securities.

Die globalen KI-Einnahmen werden im Jahr 2020 voraussichtlich 119 Milliarden Yuan (16 Mrd. Euro) erreichen, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 19,7 Prozent zwischen 2015 und 2020, heißt es in einem Bericht des Beratungsunternehmens iResearch.

In dem Bericht wird auch gesagt, dass Chinas Einnahmen im Bereich KI von 1,2 Milliarden Yuan (2015) im gleichen Zeitraum jährlich um durchschnittlich 50 Prozent auf 9,1 Milliarden Yuan (2020) wachsen werden.

Laut einer Internet- und KI-Entwicklungsrichtlinie, die von der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NERK) am 23. Mai veröffentlicht wurde, wird China in den nächsten drei Jahren neue KI-Sektoren entwickeln und KI-Schlüsselprojekte fördern.

Die Behörde sagte, dass Chinas KI-Markt bis 2018 einen Wert von über einer Billion Yuan haben werde.

Darüber hinaus wurde "Brain Science and Brain-Like Intelligence Technology", allgemein bekannt als das China Brain Project, als zentrales Projekt im nationalen Plan zur Entwicklung von Wissenschaft und Technologie eingerichtet.

"Die Forschungsergebnisse von Brain Science werden die Erforschung und Entwicklung Künstlicher Intelligenz fördern", sagte Ma Lan, Dekan des Hirnforschungsinstituts der Fudan-Universität. Ma glaubt, dass Durchbrüche in diesem Bereich zu einer neuen technologischen Revolution führen werden.

Die größten chinesischen Technologieunternehmen, einschließlich Baidu, Tencent und Alibaba – zusammen mit kleineren Startups wie Megvii Technology – hätten sich aktiv darum bemüht, den KI-Sektor nach vorne zu bringen, so iResearch.

Mit 7 Milliarden Yuan an Investitionen in die Forschung und Entwicklung seiner KI-Produkte seit 2014 hat Baidu seinen virtuellen Assistenten Duer auf den Markt gebracht und eine Abteilung zur Entwicklung unbemannter Fahrzeuge gegründet.

Alibaba hat unlängst DTPAI vorgestellt – die erste KI-Plattform ihrer Art in China. Die AliRobot-Plattform hat vor kurzem das Endergebnis der Fernsehshow "I am a Singer" erfolgreich vorhergesagt.