Verbraucher werden künftig bei natürlichen Wollprodukten aus einem breiteren Farbangebot wählen können. ChinesischenWissenschaftlern ist es gelungen, mit Gene Editing die Fellfarbe von Schafen zu verändern.

Die Forscher in Urumqi im Uigurischen Autonomem Gebiet Xinjiang, haben fünf Schafe mit verschiedenen Farben mit einer als CRISPR-Cas9 bekannten Technik gezüchtet.

An der Xinjiang Akademie der zootechnischen Wissenschaft, fallen die Schafe auf den ersten Blick auf: Zwei von ihnen haben schwarzes und weißes Fell wie Kühe, zwei von ihnen sind schwarz und haben weiße Flecken wie fleckige Hunde, während ein anderes braun und weiß wie ungerührter Cappuccino aussieht.

"Die Lämmer, die im März geboren wurden, sind unsere schönsten Tiere", sagte Liu Mingjun, Leiter des Forschungsteams.

Laut Liu, ist dies das erste Mal, dass Wissenschaftler die Fellfarben von großen Tierenmithilfe von CRISPR-Cas9 verändert haben. Frühere Experimente zur Farbveränderung waren auf Mäuse beschränkt.

Mit CRISPR-Cas9 könne der Verbraucher eine höhere Zahl von Wollprodukten verschiedener Farben kaufen, ohne dass Farbstoff eingesetzt worden wäre. Tierhalter können ihre Haustiere mit maßgeschneiderter Fellfärbung bestellen, sagte er.

Lius Team selektierteASIP, ein Schlüsselgen, welches die Farbe von Schafwolle beeinflusst, um die Veränderung zu dengewünschten Farben herbeizuführen.

CRISPR (ClusteredRegularlyInterspaced Short PalindromicRepeats) wurden im Jahr 2015 von der US-Zeitschrift Science als Durchbruch des Jahres gewählt, weil sie wie eine molekulare Schere vorgehen, die selektiv unerwünschte Genomteile wegschneidet unddurch neue DNA-Strecken ersetzen kann. Cas9 ist eine spezifische Art eines CRISPR-assoziierten Proteins, mit dem genetische Muster durch Genommodifikation verändert werden können.

"Die Anwendung auf große Tiere zeigt, dass mehr Tierstämme, die nicht auf Vieh beschränkt sind, mit dem Ansatz gezüchtet werden können, mit verschiedenen Merkmalen, die nicht auf Fellfarben beschränkt sind", sagte Liu.

"Im Vergleich zu herkömmlichen Ansätzen der Genmutation, bei welchen Forscher Jahrzehnte brauchen, um einen neuen Stamm zu züchten, ist dieGenbearbeitung sehr viel effektiver“, sagte er.

Sein Team züchtete im vergangenen Jahr 38 Schafe, die im Hinblick auf Muskeln und Wollwachstum besser als gewöhnliche Schafe waren.Im Herbst, währen der Reproduktionszeit, sollen diese Schafe auf genetische Stabilität untersucht werden.