Elite-Uni

Harvard benennt Institut nach chinesischstämmiger Amerikanerin

09.06.2016

Die Harvard Business School (HBS) hat am Montag das "Ruth Mulan Chu Chao Center" eröffnet. In der 380-jährigen Geschichte Harvards ist das neue Institut das erste Gebäude auf dem Campus der Elite-Uni, das nach einem chinesischstämmigen Amerikaner benannt wurde.

Das Institut wurde 2012 mit einer Spende in Höhe von 40 Millionen US-Dollar aus der Familienstiftung von Dr. James Si-Cheng Chao gebaut. Jetzt ehrt das Zentrum das Andenken an die verstorbene Frau von Dr. Chao und erkennt ihr lebenslanges Engagement für die Bildung und den Aufstieg von Frauen an.

"Wir haben uns versammelt, um eine Frau zu ehren, die die Bedeutung von Bildung verstanden hat – und wir feiern eine Familie, die durch die Anstrengungen dieser Frau und anderer Familienmitglieder den Aufstieg geschafft hat", erklärte Drew Faust, der Präsident der Harvard-Universität bei einer großen Einweihungsfeier, an der viele wichtige Gäste teilnahmen – einschließlich des Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell, Senator Elizabeth Warren und Charlie Baker, dem Gouverneur von Massachusetts.

Das dreistöckige, 90.000 Quadratfuß (rund 8.300 Quadratmeter) große Zentrum wurde hauptsächlich für die Ausbildung von Führungskräften in der Harvard Business School (HBS) gebaut. Es verfügt über große Veranstaltungsräume, Unterrichtsräume sowie gastronomische Einrichtungen, die allen Teilnehmern der Weiterbildungs-, MBA- und Promotionsprogramme zur Verfügung stehen.

Seit seiner Eröffnung am Montag ist das Chao-Center – das erste Gebäude auf dem HBS-Campus, das nach einer Frau benannt wurde – eine von vielen Einrichtungen der Schule, die die Namen prominenter Spender tragen, wie beispielsweise das Chase-Gebäude, das Bloomberg-Center und die Baker-Bibliothek.

Mutig der kräftigen Frühsommersonne trotzend saß Dr. Chao, der inzwischen fast 90-jährige Schifffahrtsmagnat und Philanthrop aus New York, bei der im Freien abgehaltenen Zeremonie mit seinen fünf Töchtern zusammen. Die Älteste, Elaine Chao, war von 2001 bis 2009 die 24. US-Staatssekretärin für Arbeit und die erste Amerikanerin asiatischer Abstammung in der Geschichte der USA, die einen Posten im Kabinett hatte.

"Als es meine Eltern nach Amerika verschlug, war ein wesentliches Element, das ihnen dabei half, nicht bloß zu überleben, sondern Erfolg zu haben, ihre Bildung", sagte Elaine Chao. "Das ist der Grund, warum sie bei ihren philanthropischen Projekten so viel helfen, anderen Zugang zur Bildung zu verschaffen."

Die Familie Chao hat eine sehr enge Verbindung mit Harvard, da vier der sechs Töchter der Familie – einschließlich Elaine – die HBS besuchten.

"Vier Töchter ehren ihre Mutter – vier Töchter, die selbst an der Harvard Business School studierten. An diesem bedeutenden Moment erinnern wir uns daran, dass es erst 50 Jahre her ist, dass wir erstmals auch Frauen an der HBS studieren ließen", sagte Nitin Nohria, der Dekan der HBS.

Neben dem Chao-Center umfasst die Spende der Chao-Familie auch 5 Millionen Dollar für einen Stipendienfonds zur finanziellen Unterstützung von Studenten mit chinesischer Abstammung.

In einem früheren Interview mit Xinhua hatte Dr. Chao gesagt, dass er hoffe, dass der Stipendienfonds qualifizierten chinesischen Studenten, die sich die hohen Studiengebühren nicht leisten können, eine Chance zum Studium an einer Top-Uni wie Harvard bieten könnte – und dass diejenigen, die auf diese Weise begünstigt würden, in Zukunft die Beziehungen zwischen den USA und China fördern könnten.

Laut einer Erklärung der Familie Chao hätten alle fünf lebenden Präsidenten der Vereinigten Staaten, von Jimmy Carter bis Barack Obama, der Familie zur Einweihung des Zentrums Glückwünsche geschickt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: chinesischstämmiger Amerikanerin,Ruth Mulan Chu Chao Center,Harvard Business School