Mietpreise in Chinas modernen Metropolen stark gestiegen

15.06.2016

Steigende Immobilienpreise in den größten Städten Chinas haben viele junge Menschen vertrieben – und die Situation wird immer schlimmer, da die Mieten in diesen Städten zunehmend unerschwinglich werden.

Moderne Städte bieten mehr Beschäftigungsmöglichkeiten als Städte der dritten oder vierten Kategorie. Doch die Mietpreise sind in diesen Städten dafür oft unerschwinglich. Junge Menschen sind gezwungen, diese beinahe unbezahlbaren Mietpreise zu zahlen, wenn sie in modernen Metropolen bleiben wollen.

Statistiken für die Mietpreise in 42 größeren Städten zeigen, dass Beijing, Shanghai und Shenzhen – moderne Metropolen der ersten Kategorie – beim Anstieg der Mietpreise landesweit die Führung übernommen haben, dicht gefolgt von Guangzhou, Hangzhou, Xiamen und Sanya.

In Beijing etwa liegt der monatliche Mietpreis bei durchschnittlich 71,24 Yuan (9,60 Euro) pro Quadratmeter. Mit anderen Worten: für die Miete einer 100 Quadratmeter großen Wohnung bezahlt man in Beijing derzeit mindestens 7.000 Yuan (940 Euro) – oder sogar noch deutlich mehr. Denn in der Innenstadt sind die Preise natürlich noch viel höher.

Im Vergleich dazu liegen Shijiazhuang, Hohhot, Wuxi, Urumqi und Hefei am unteren Ende des 42 Städte umfassenden Mietpreis-Rankings. In Shijiazhuang und Hohhot etwa liegt der monatliche Mietpreis durchschnittlich unter 20 Yuan (2,70 Euro) pro Quadratmeter. In Hefei, der Hauptstadt der Provinz Anhui, sind die Mieten trotz der zuletzt schnell gestiegenen Immobilienpreise niedrig geblieben. Dies könnte auf eine zukünftige Steigerung der Mietpreise hindeuten, die bei steigenden Immobilienpreisen zeitversetzt auftreten.

Das Verhältnis zwischen Miet- und Kaufpreis (Preis-Miet-Relation) ist ein internationales Kriterium bei der Bewertung eines städtischen Immobilienmarkts – ein Verhältnis zwischen 1:200 und 1:100 deutet auf einen gesunden Markt hin. Das Verhältnis zeigt auch die ungefähre Amortisationszeit von Immobilieninvestments an.

Xiamen, eine Küstenstadt der zweiten Kategorie, bietet derzeit mit 1:756 die niedrigste Preis-Miet-Relation in ganz China – und damit auch die längste Amortisationszeit. Mit anderen Worten: der Besitzer einer Wohnung muss für 756 Monate (63 Jahre) Miete einnehmen, bevor seine Wohnung einen Profit abwirft.

Die niedrige Preis-Miet-Relation beeinflusse die Entwicklung des gesamten Mietmarktes, sagte Zhang Dawei, Chef-Marktanalyst der Immobiliengesellschaft Centaline. Zhang erklärte weiter, dass Chinesen – im Vergleich zu Menschen in den entwickelten Ländern – eher in Immobilien investieren, da sie in ihnen einen Schutz gegen die Inflation sehen. Daher seien die Wohnkosten – gemessen am Einkommensniveau – in China deutlich höher.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Mietpreise,China,Beijing, Shanghai,Shenzhen