Missbrauchte Kinder kriegen in China keine Gerechtigkeit

15.06.2016

Fei Yunxia ist Freiwillige bei der Stiftung Girl's Protection. Sie klärt Kinder über ihren Körper und ihre Rechte auf. Während der Vorträge ist die Stimmung oft gleich: Die Schüler vermeiden Augenkontakt und eine peinliche Stille hängt in der Luft.

 

Girls Protection wurde im Jahr 2013 gegründet und finanziert Workshops, Kampagnen und Forschung, um Kindesmissbrauch zu verhindern. "Vor mir hat niemand mit den Schülern über ihre Körper und Sex gesprochen oder wie sie sich schützen können", sagt Fei. Im vergangenen Jahr hat Fei 2000 Schülern Unterricht in vier Schulen in Hunan gegeben. Sie würde gerne noch mehr Schüler erreichen. "Es ist schwierig Unterstützung von Schulen oder Bildungsbehörden zu bekommen. Sie denken, dass das Thema zu sensibel oder unaussprechlich ist", sagt sie.

 

Xiao Yun engagiert sich auch bei Girls' Protection. Sie wurde von ihrem Nachbarn missbraucht, als sie acht Jahre alt war. "Für uns Opfer gibt es niemanden, an den wir uns wenden können. Das Sicherheitsnetz für Kinder ist zu löchrig", sagt sie. Nach Schätzungen der People's Public Security University of China kommen auf jeden gemeldeten Kindesmissbrauch mindestens sieben weitere Missbrauchsfälle. Viele glauben außerdem, dass die Entschädigungen, welche die minderjährigen Opfer bekommen, nicht der Schwere des Verbrechens entsprechen. Oft werden die Kinder finanziell entschädigt - mit gerade einmal 1000 Yuan (151 Dollar).

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Sexueller Missbrauch, Kinder, China, zurückgelassene Kinder