Für die "Rote Hauptstadt" Ruijin geht es bergauf

01.07.2016

Das Dorf Jieyuan, das zur Gemeinde der Shazhouba der Stadt Ruijin (Provinz Jiangxi) gehört, ist eins der bekanntesten "Roten Dörfer". Von 1929 bis 1934 lebten hier knapp über 1000 Menschen. 186 Bauern waren Mitglieder der Roten Armee und arbeiteten für die Regierung der Chinesischen Sowjetrepublik, 105 Menschen fielen der Revolution zum Opfer. Wegen der starken Kriegsschäden wurde das Dorf immer noch mit Armut und Rückständigkeit in Verbindung gebracht. 2011 gaben die Dorfbewohner im Durchschnitt nur 968 Yuan für ihre Lebenshaltungskosten aus, 70 Prozent der Bauern lebten in Lehmhäusern.

Während des zwölften Fünfjahresplans (2011-2015) führte die Provinzregierung von Jiangxi in Jieyuan zehn Projekte zur Armutsbekämpfung durch. Dadurch ging es für das Dorf schnell bergauf. Aus schäbigen Häusern wurden schöne Wohnungen. Im Dorf entstanden öffentliche Einrichtungen wie ein Altersheim, ein Kindergarten, öffentliche Plätze und ein Dienstleistungszentrum.

Jieyuans Wandel spiegelt die Entwicklung von Ruijin, der "Roten Hauptstadt" und "Wiege der chinesischen Sowjetrepublik", wider.

Im November 1931 gründete die Kommunistische Partei Chinas in Ruijin die provisorische Zentralregierung der Chinesischen Sowjetrepublik, von dort aus zogen zahlreiche Soldaten und Bauern in den Kampf für die Revolution.

Ähnlich wie an anderen historischen revolutionären Stützpunktgebieten hinkt die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Ruijins aufgrund seiner nachteiligen geographischen Lage und der Kriegsschäden weiterhin hinterher. Das macht es schwierig, die Armut zu bekämpfen und die Entwicklung anzukurbeln.

2012 gab der Staatsrat eine Reihe von Maßnahmen zu Armutsbekämpfung bekannt, dadurch erhielt Ruijin eine neue Entwicklungschance.

Nach Angaben von Xu Rui, Sekretär des Stadtkomitees von Ruijin, konnten seit 2011 rund 97.000 Bauern aus der Armut befreit werden. Der Anteil der verarmten Bevölkerung sank von 28,37 Prozent im Jahr 2011 auf 10,09 Prozent im Jahr 2015.

Während des Bürgerkriegs pflanzten 17 Revolutionäre im Dorf Huangsha in der Stadt Ruijin 17 Kiefern, bevor sie in den Kampf zogen. In mehreren Jahrzehnten wurden aus den Setzlingen große Bäume, während sich im Dorf nur wenig veränderte. 2012 lebten dort insgesamt 462 Bauern aus 119 Familien, darunter 203 Bauern aus 61 Familien, die Anspruch auf die fünf Sicherheiten hatten (kinderlosen und kranken Personen wurden Lebensmittel, Kleidung, medizinische Versorgung, Wohnraum und Begräbniskosten finanziert), Haushalte, denen ein Existenzminium zugesichert wurde, Familien, deren Einkommen nur leicht über dem Existenzminium lag sowie andere arme Familien. Sie machten 43 Prozent der Gesamtbevölkerung aus und ihr Nettojahreseinkommen betrug pro Kopf nur 2000 Yuan. Außerdem wohnten 103 Familien immer noch in Lehmhäusern. Durch die Armutsbekämpfung fand diese Not ein Ende.

Zum diesjährigen Frühlingsfest traf sich erstmals die gesamte 20-köpfige Familie von Hua Congqi, dem Sohn eines der 17 Überlebenden des Bürgerkriegs. Die vier Generationen der Familie wohnten zuvor in drei beengten Lehmhütten, es fehlte der Platz, um das Frühlingsfest gemeinsam zu verbringen. Heute wohnt die Familie in geräumigen Häusern.

"Unser Leben wird sich weiter verbessern", meint Hua Congqi. Zurzeit werden im Dorf die Lehmhütten renoviert, künftig soll der Landtourismus mithilfe des "Roten Tourismus" gefördert werden. Davon werden die Bauern profitieren, ihr Einkommen wird steigen.

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Quelle: Beijing Rundschau

Schlagworte: Ruijin,Armutsbekämpfung