Tödliche Kommoden

Chinesische Konsumenten verlangen IKEA-Rückruf

05.07.2016

Viele chinesische Konsumenten beschweren sich über die Entscheidung des chinesischen Möbelherstellers IKEA, den chinesischen Markt von einem massiven Rückruf-Plan auszunehmen. Doch der Möbelhändler sagt, dass ein Rückruf in China nicht notwendig sei, da das fragliche Produkt alle Design-Standards des Landes erfülle.

In Nordamerika werden mehr als 35 Millionen Kommoden zurückgerufen. Dasselbe Modell wird jedoch in Guangzhou nach wie vor verkauft. Der Rückruf wurde gestartet, nachdem sechs Kinder in den Vereinigten Staaten und Kanada ums Leben gekommen sind, nachdem die Kommoden umgekippt waren und die Opfer unter sich begruben. Doch die Konsumenten in China und Europa stehen nicht auf dem Plan. Xiang Li, die Marketingmanagerin der IKEA Filiale in Guangzhou erklärt, warum.

„Dieses Modell wird nicht nur in China verkauft, sondern auch in anderen Regionen außerhalb der Vereinigten Staaten. Es wird ebenfalls in europäischen Ländern verkauft. Dieses Produkt erfüllt die verpflichtenden Sicherheitsstandards der EU und unseres Landes.“ Installationsanleitungen und Instruktionen, wie man die Kommoden an der Wand befestigen kann, sind in der IKEA Filiale von Guangzhou zu sehen. Die Managerin sagt, die Einzelteile für die Installation sind beim Produktkauf inkludiert. Sie empfiehlt den Konsumenten, die einzelnen Schritte des Installationsprozesses zu beachten. „Wenn man die Instruktionen für die Produktinstallation beachtet, ist es sicher. In der Tat betont unsere Verpackungsspezifikation wiederholt die Schritte zur Verankerung. Wenn es von den Konsumenten verlangt wird, können wir auch eine Drittpartei beauftragen, ein Installationsservice gegen Bezahlung durchzuführen.“

Doch diese Vorsichtsmaßnahmen sind nicht genug, um die lokalen Konsumenten zu beruhigen. „Sie sollten größere Hinweise anbringen, um die Eltern auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Viele von ihnen sind sich dieses Problems nicht bewusst.“ In Nordamerika umfasst der Rückruf Kommoden und Schränke, die sich nicht mit den Anforderungen der freiwilligen US-Industriestandards decken. Die Firma bietet volle oder teilweise Rückzahlungen zwischen 70 und 200 US-Dollar auf die Schränke und Kommoden an, die von 2002 bis zum letzten Monat verkauft worden waren. Bislang hat das städtische Konsumentenkonzil in Shenzhen an IKEA appelliert, den Rückruf auch in China durchzuführen. Es argumentiert, dass IKEA die chinesischen Konsumenten nicht diskriminieren dürfe.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Konsumenten,IKEA,Rückruf,Kommoden,China