Digitalisierung der Verbotenen Stadt

12.07.2016

Zhu Di im Video.

Wenn der chinesische Kaiser, der den Bau der Verbotenen Stadt anordnete, noch lebte, würde er im kaiserlichen Hof rappen und mit einem iPhone Fotos machen. So stellt sich die chinesische Internetfirma Tencent das digitale Leben von Zhu Di, einem Kaiser aus der Ming-Dynastie, vor. Während Zhu Di's Herrschaft wurde die Hauptstadt des Reichs vom ostchinesischen Nanjing nach Beijing verlegt.

Ein Video mit Zhu Di, in dem er tanzt, rappt und Emoticons an seine Konkubinen per Tencent-Messaging-Service WeChat und QQ verschickt, geht seit Mittwoch im Internet um. An dem Tag gab der Technik-Gigant eine Partnerschaft mit dem Palast-Museum, der offizielle Name der Verbotenen Stadt, bekannt. Tencent wird mit dem Palast-Museum zusammenarbeiten, um das reiche historische und kulturelle Erbe, das sich auf nahezu 600 Jahre erstreckt, zu digitalisieren.

Wie der Name Verbotene Stadt suggeriert, sind viele Details des Alltagslebens hinter den roten Mauern im Herzen Beijings verlorene Geschichte. Um Interesse an seiner Vergangenheit zu wecken, hat das Museum, das jedes Jahr 15 Millionen Besucher verzeichnet, begonnen, Geschichten über den Palastkomplex auf den sozialen Medien zu erzählen. Es hat außerdem begonnen, Souvenirs online zu verkaufen, inspiriert durch die Kunstsammlung des Museums und die Menschen, die innerhalb der Mauern während Chinas Kaiserzeit lebten und arbeiteten. Die neueste Kampagne des Palastmuseums, möglichst viele Menschen zu erreichen, war größtenteils eine Online-Angelegenheit unter Nutzung populärer sozialer Netzwerke wie Sina Microblog und WeChat, um die gebildete jüngere Generation des Landes anzusprechen, deren wachsender Stolz auf das Kulturerbe des Landes geholfen hat, Konsumgewohnheiten zu formen.

Das Potential, vom kulturellen Reichtum der Verbotenen Stadt zu profitieren, macht Unternehmen wie Alibaba und Tencent erpicht darauf, die digitale Reichweite zu vergrößern. Neben der Partnerschaft mit Tencent hat das Palastmuseum im Juni auch einen Deal mit Alibaba gemacht, um Tickets, Souvenirs und Bücher auf dem Tmall-Online-Marketplace zu verkaufen.

Mit Stand von Ende vergangenen Jahres hat das Palastmuseum eine Milliarde Yuan Einnahmen durch den Verkauf von mit der Verbotenen Stadt in Zusammenhang stehenden Produkten gemacht. Es hat außerdem eine Reihe interaktiver Apps entwickelt, um den Menschen die Kunstsammlungen des Museums nahezubringen. Die Apps wurde für ihr Design gelobt und für die Möglichkeit, Kunst für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich zu machen. “Die Verbotene Stadt befindet sich inmitten einer Transformation“, so Shan Jixiang, Direktor des Palastmuseums. “Wir wollen das Internet und neue Technologie nutzen, um das reiche Kulturerbe der Verbotenen Stadt auf kreative Weise mit einer breiteren Bevölkerung zu teilen, so dass junge Menschen mehr Interesse an Chinas traditioneller Kultur bekommen.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Digitalisierung ,Verbotenen Stadt,chinesische Kaiser