China besteht auf einer verhandlungsbasierten Lösung der Streitigkeiten mit den Philippinen im Südchinesischen Meer

13.07.2016
 

I. Die Inseln im Südchinesischen Meer sind Chinas ureigenes Territorium

 

1. Chinas Souveränität über die Inseln im Südchinesischen Meer wurde im Laufe der Geschichte festgelegt

8. Die Chinesen leben und arbeiten seit alters auf den Inseln des Südchinesischen Meeres und deren umliegenden Gewässern. China hat diese Inseln und Gewässer am frühesten entdeckt, benannt und zu erschließen und zu nutzen begonnen, und übte dort als Erster kontinuierlich, friedlich und effektiv die souveränen Rechte und Hoheitsbefugnisse aus. Damit hat es seine Souveränität über die Inseln des Südchinesischen Meeres sowie seine Rechte und Interessen in diesem Meer festgelegt.

9. Schon im 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, d. i. in der Zeit der Westlichen Han-Dynastie (202 v. u. Z. – 8 n. u. Z.),
befuhren die Chinesen das Südchinesische Meer und entdeckten im Laufe einer langen Zeit die dort gelegenen Inseln.

10. In vielen alten chinesischen Schriften, darunter Yi Wu Zhi (Aufzeichnungen über merkwürdige Sachen) aus der Östlichen Han-Dynastie (25–220), Fu Nan Zhuan (Bericht über Funan) aus der Zeit der Drei Reiche (220–280), Meng Liang Lu (Ein Tagtraum) und Ling Wai Dai Da (Antworten auf die Fragen über Lingnan) aus der Song-Zeit (960–1279), Dao Yi Zhi Lüe (Verkürzter Bericht über die Insel- und Küstenstaaten) aus der Yuan-Dynastie (1271–1368), Dong Xi Yang Kao (Studien über den Östlichen und den Westlichen Ozean) und Shun Feng Xiang Song (Schifffahrt mit Rückenwind) aus der Ming-Zeit (1368–1644) sowie Zhi Nan Zheng Fa (Instruktionen für die Seefahrt) und Hai Guo Wen Jian Lu (Aufzeichnungen über Meeresländer) aus der Qing-Dynastie (1644–1911), wurden die Aktivitäten der Chinesen im Südchinesischen Meer aufgezeichnet. Auch die geografische Lage und die geomorphologischen Merkmale der dort befindlichen Inseln sowie die hydrografischen und meteorologischen Besonderheiten des Meeres wurden in diesen Schriften beschrieben. Die Inseln wurden mit anschaulichen Namen bezeichnet, z. B. Zhanghai Qitou (Atoll im Hochwasser), Shanhu Zhou (Korallenriff), Jiuruluo Zhou (Neun-Schnecken-Riff), Shitang (Felsatoll), Qianli Shitang (Felsatoll von tausend Li), Wanli Shitang (Felsatoll von zehntausend Li), Changsha (Langes Riff), Qianli Changsha (Langes Riff von tausend Li) und Wanli Changsha (Langes Riff von zehntausend Li).

11. Die chinesischen Fischer haben im Prozess der Erschließung und Nutzung des Südchinesischen Meeres ein relativ festes Benennungssystem für die dortigen Inseln entwickelt. Inseln und Sandbänke wurden als Zhi und Riffe als Chan, Xian oder Sha bezeichnet; Atolle wurden mit Kuang, Quan oder Tang und Untiefen mit Shapai benannt. In Geng Lu Bu, einem Handbuch für die Seefahrt zwischen den Küstengebieten des chinesischen Festlandes und den Inseln des Südchinesischen Meeres, das in der Ming- und der Qing-Dynastie aufkam, in Form von verschiedenen Handschriften unter den chinesischen Fischern weitergegeben wurde und noch heute Anwendung findet, sind Informationen über das Leben sowie die Produktions- und Erschließungsaktivitäten der Chinesen auf den Inseln des Südchinesischen Meeres und die von ihnen gegebenen Inselnamen nachzulesen. Mindestens 70 Inseln, Riffe, Bänke und Untiefen des Nansha-Archipels werden namentlich erwähnt. Die einen wurden nach der im Kompass gezeigten Richtung benannt, wie z. B. Chouwei (heute Zhubi-Riff) und Dongtou Yixin (heute Pengbo-Untiefe); die anderen nach Fischereiprodukten in den umliegenden Gewässern, z. B. Chigua Xian (Riff der roten Seewalzen, heute Chigua-Riff) und Mogua Xian (Riff der schwarzen Seewalzen, heute Nanping-Riff); wieder andere nach der Form der Inseln und Riffe, z. B. Niaochuan (Schnabel, heute Xianʼe-Atoll) und Shuangdan (Zwei Tragstangen, heute Xinyi-Atoll); die nächsten nach einem Gebrauchsgegenstand, z. B. Guogai Zhi (Sandbank des Topfdeckels, heute Anbo-Sandbank) und Chenggou Zhi (Sandbank des Waagehackens, heute Jinghong-Insel), oder nach der Zahl der Wasserstraßen, z. B.
Liumen Sha (Riff mit sechs Einfahrten, heute Liumen-Riff).

12. Ein Teil dieser Namen wurde von den Seefahrern aus dem Westen übernommen und in einigen maßgebenden Handbüchern für die Seefahrt und Seekarten aus dem 19. und 20. Jahrhundert markiert. Namyit (Hongxiu-Insel), Sin Cowe (Jinghong-Insel) und Subi (Zhubi-Riff) sind beispielsweise aus Nanyi, Chenggou und Chouwei nach ihrer Aussprache im Hainan-Dialekt hergeleitet.

13. Zahlreiche historische Schriften und Kulturgegenstände haben bewiesen, dass die Chinesen die Inseln im Südchinesischen Meer und deren umliegende Gewässer kontinuierlich erschlossen und genutzt haben. In der Ming- und der Qing-Dynastie fuhren die chinesischen Fischer mit dem nordöstlichen Monsun nach Süden, um in den Gewässern um den Nansha-Archipel, und kehrten erst im nächsten Jahr mit dem südwestlichen Monsun zum chinesischen Festland zurück. Ein Teil von ihnen war jahrelang auf den Inseln ansässig. Sie betrieben Fischerei, bohrten Süßwasserbrunnen, kultivierten die Wildnis für den Ackerbau, bauten Wohnhäuser und Tempel und züchten Geflügel und Vieh. Nach chinesischen und ausländischen historischen Schriften sowie archäologischen Funden gab es auf einigen Inseln und Riffen des Nansha-Archipels Feldfrüchte, Brunnen, Häuser, Tempel, Gräber und Inschriften, die die chinesischen Fischer zurückgelassen hatten.

14. Eine ganze Reihe ausländischer Schriften bestätigt die Tatsache, dass die Nansha-Inseln über einen langen Zeitraum nur von Chinesen bewohnt und bewirtschaftet wurden.

15. Das Manual über das Chinesische Meer (China Sea Directory), das im Jahr 1868 vom britischen Marineministerium herausgegeben wurde, berichtet über die Zhenghe-Riffe des Nansha-Archipels: „Die Fischer aus Hainan leben vom Sammeln von Seewalzen und Schildpatt. Sie haben die meisten Inseln betreten, manche sind dort ansässig.“ „Die Fischer auf der Itu-Aba-Insel (Taiping-Insel) führen ein angenehmeres Leben als die Bewohner anderer Inseln, da das Brunnenwasser auf dieser Insel eine bessere Qualität hat als anderswo.“ Das im Jahr 1906 veröffentlichte Manual über das Chinesische Meer sowie die Ausgaben 1912, 1923 und 1937 des Handbuchs Lotse durch das Chinesische Meer (The China Sea Pilot) schildern an mehreren Stellen die Lebens- und Produktionstätigkeiten der chinesischen Fischer auf den Nansha-Inseln.

16. Nach der französischen Zeitschrift Illustrierte Welt der Kolonien (Le Monde Colonial Illustré), erschienen im September 1933, wohnten nur Chinesen (aus Hainan) auf den neuen Inseln des Nansha-Archipels, und sonst keine Menschen aus anderen Ländern. Sieben wohnten auf der Insel Nanzi (Southwest Cay), darunter zwei Kinder; fünf lebten auf der Insel Zhongye (Île Thitu); vier bewohnten die Insel Nanwei (Île Spratly), eine Person mehr als im Jahr 1930; auf der Insel Nanyao (Île Loaita) waren Kultstätten, Strohhütten und Brunnen, die die Chinesen zurückgelassen hatten, zu sehen; auf der Insel Taiping (Île de Itu Aba) gab es zwar keine Bewohner, es wurde jedoch eine Stele mit chinesischen Schriftzeichen gefunden. Die Inschrift lautet ungefähr: „Ich, Ti Mung, Patron der Dschunke, kam am 15. März hierher, um euch Nahrungsmittel zu bringen. Da ich niemanden angetroffen habe, lasse ich das Getreide hier unter dem Steinblock zurück und kehre wieder heim.“ Auch auf den anderen Inseln gab es Spuren, die auf Lebenstätigkeiten von Fischern verwiesen. Darüber hinaus ist in dieser Zeitschrift zu lesen: Auf den Inseln Taiping, Zhongye, Nanwei und anderen wuchs eine üppige Vegetation und es gab Trinkwasserbrunnen; man baute hier Kokos, Bananen, Zierquitten, Ananas, grünes Gemüse und Kartoffeln an und hielt Geflügel.

17. Auch die 1940 veröffentlichte japanische Schrift Die Stürmische Insel (Boufuu No Shima) und die 1925 vom United States Hydrographic Office herausgegebene Navigation in Asien (The Asiatic Pilot), Band IV, haben die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der chinesischen Fischer auf den Nansha-Inseln aufgezeichnet.

18. China begann als Erster, die im Südchinesischen Meer gelegenen Inseln und die Aktivitäten auf deren umliegenden Gewässern ständig zu verwalten. In der Geschichte übte China durch die Einrichtung von Verwaltungsbehörden, Patrouillen auf See, Ressourcenerschließung, astronomische Beobachtungen und geografische Erkundungen ununterbrochen, friedlich und effektiv die Hoheitsbefugnisse über diese Inseln und Gewässer aus.

19. In der Song-Zeit z. B. richtete die Zentralregierung in den Gebieten Guangdong und Guangxi das Amt Jing Lüe An Fu Shi (Kaiserlicher Gesandter zur Verwaltung und Befriedung) ein, das für die Verwaltung der Grenzgebiete in Südchina zuständig war. Zeng Gongliang erwähnte im Wujing Zongyao (Grundriss der Militärwissenschaft), dass die Song-Regierung zur Verstärkung der Verteidigung im Südchinesischen Meer eine Marineeinheit für Patrouillen auf See aufgestellt hatte. In Ming Yis Qiongzhou Fuzhi (Chronik von Qiongzhou) und Zhong Yuandis Yazhou Zhi (Chronik von Yazhou) aus der Qing-Dynastie wurden Shitang und Changsha in den Kapiteln über die Küstenverteidigung erwähnt.

20. In vielen offiziellen Lokalchroniken, darunter Guangdong Tong Zhi (Allgemeine Chronik von Guangdong), Qiong-zhou Fuzhi (Chronik von Qiongzhou) und Wanzhou Zhi (Chronik von Wanzhou), sind in den Kapiteln über das Territorium sowie über die Geografie, Flüsse und Berge Aussagen wie „Auf dem Territorium von Wanzhou liegen Qinli Changsha und Wanli Shitang“ zu lesen.

21. Die chinesischen Regierungen in verschiedenen Zeiten haben die Inseln im Südchinesischen Meer als Teil des chinesischen Territoriums in die offiziellen Landkarten eingetragen. Einige Beispiele findet man auf der Karte über alles unter dem Himmel der Landkarten aller Provinzen des Kaiserreichs Qing (1755), der Landkarte des ewig einheitlichen großen Qing-Reichs (1767), dem Atlas des ewig einheitlichen großen Qing-Reichs (1810) und dem Atlas des einheitlichen großen Qing-Reichs (1817).

22. Die geschichtlichen Tatsachen zeigen, dass die Chinesen seit jeher die Inseln im Südchinesischen Meer sowie deren umliegende Gewässer als Lebens- und Arbeitsstätten benutzt und sich auf verschiedenen Wegen für ihre Erschließung und Nutzung eingesetzt haben. Die chinesischen Regierungen in verschiedenen Zeiten haben die Hoheitsbefugnisse über diese Inseln ununterbrochen, friedlich und effektiv wahrgenommen. Im Laufe der Geschichte hat China seine Souveränität über die Inseln des Südchinesischen Meeres sowie seine entsprechenden Rechte und Interessen in diesem Meer festgelegt, und das chinesische Volk ist seit langer Zeit Herr der hier gelegenen Inseln.

Schlagworte: China, Südchinesisches Meer, Philippinen, Ansprüche, Weißbuch

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