Südchinesisches Meer: China einhellig gegen Schiedsspruch und fremde Einmischung
China hat sich energisch gegen fremde Einmischung in die Politik um das Südchinesische Meer ausgesprochen. Außenamtssprecher Lu Kang protestierte am Mittwoch gegen die Äußerung des US-Außenministeriums, wonach der Schiedsspruch über das Südchinesische Meer für China und die Philippinnen verbindlich sei. Die USA seien der UN-Konvention für Seerecht selbst nicht beigetreten und sollten sich nicht einmischen, zürnte Lu.
Zur Erklärung des japanischen Außenministers über den Schiedsspruch betonte er weiter, Japan solle lieber über seine Hetzarbeit in dieser Frage reflektieren und Einmischungen unterlassen.
Als Reaktion auf die Erklärung der Taiwaner Behörden, wonach der Schiedsspruch nicht juristisch verbindlich sei, betonte der Sprecher die gemeinsame Verantwortung der Chinesen beider Seiten der Taiwan-Straße, Chinas Territorium zu verteidigen.
In einem Kommentar bezeichnete die Tageszeitung „Renmin Ribao" den Schiedshof in Den Haag als Marionette. Jeder Versuch, Chinas Kerninteressen herauszufordern, sei nicht nur zum Scheitern verurteilt, sondern erweise sich für seinen Verursacher möglicherweise als Bumerang.
Chinas Botschafter in den Niederlanden Wu Ken sprach in einem Interview mit Xinhua von einem „schwarzen Dienstag" für „die Hauptstadt des Völkerrechts Den Haag". Das Urteil sei Ergebnis von Machtmissbrauch und Hegemonie und blamiere das Völkerrecht.
Chinesen in Japan, den Philippinnen, Kanada, Australien, Schweden, Spanien und den USA sprachen sich ebenfalls gegen den Schiedsspruch aus.
Bisher haben mehr als 230 Parteien aus über 90 Länder ihre Unterstützung für Chinas Standpunkt zum Südchinesischen Meer bekannt gegeben.