Investition
Baidu und Xiaomi sind zuversichtlich für Indien
Trotz sich abkühlender diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern und sich abschwächender heimischer Wirtschaft sind zwei führende chinesische Unternehmen zuversichtlich für Indien.
Leitende Mitarbeiter des in Beijing beheimateten Technikriesen Baidu Inc und des Smartphone-Herstellers Xiaomi Corp sagten gegenüber China Daily, die Unternehmen blickten angesichts ihrer Erfahrungen in Indien zuversichtlich in die Zukunft. Xiaomi ist seit 2014 in Indien tätig. Das an der Nasdaq gelistete Baidu hat im vergangenen Jahr ein Büro in dem Land eröffnet.
Dutzende privater und staatlicher chinesischer Unternehmen haben im Laufe des zurückliegenden Jahrzehnts in verschiedenen Bereichen in Indien investiert. In den letzten beiden Jahren einer neuen Regierung in Neu Delhi haben sich die chinesischen Direktinvestitionen in Indien jedoch auf 1,8 Milliarden Euro verdoppelt, wie eine indische Zeitung kürzlich gemeldet hat.
Chinas Startup-Star Xiaomi, das mit 40 Milliarden Euro bewertet wird, hat inzwischen überwiegend über den Onlinehandel dreizehn Smartphones und Tablets in Indien auf den Markt gebracht.
Obwohl große Städte den Absatz anführten, würden Xiaomi-Produkte auch in über 1500 kleineren indischen Städten verkauft, sagte Manu Jain, Leiter der indischen Niederlassung des Unternehmens.
Xiaomis preiswertes Smartphone Redmi Note 3 mit Android ist der meistverkaufte Artikel auf Indiens Online-Markt, sagte er.
"Wir möchten an diesem Trend festhalten", sagte Jain im Juli in einem E-Mail-Interview.
Das Unternehmen verkaufe jedes Quartal mehr als eine Million Einheiten - Telefone mit Ladegeräten - in Indien, sagte er. Es hat 2015 gleichzeitig mit dem in Taipei ansässigen Technik-Unternehmen Foxconn mit der Fertigung in der südlichen Provinz Andhra Pradesh begonnen. Xiaomis indischer Firmensitz liegt in Bangalore, einer Stadt, die von den Medien den Beinamen Indiens Silicon Valley verliehen bekommen hat.
"Zurzeit werden mehr als 75 Prozent der von uns in Indien verkauften Geräte auch in Indien gefertigt", fügte Jain hinzu.
Für Baidu, ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 50 Milliarden Euro, liegt der Schwerpunkt in Indien auf dem Aufbau einer digitalen Infrastruktur. Seine wichtigsten Android-Produkte dort sind Telefon-Apps.
Baidu hat ein Büro in den Vororten der indischen Hauptstadt. Man strebe eine dauerhafte Präsenz in Indien an, sagte Josh Fenn, leitender Marketing-Manager der Global Business Abteilung des Unternehmens in Beijing. Er nannte jedoch keine Investitions-Ziele für das Unternehmen.
"Mobile Werbung wächst in Indien mit Raten von 60 bis 70 Prozent jährlich", sagte Fenn im Juli in einer E-Mail und bezeichnete diese als eines der Gebiete, an denen Baidu interessiert sei.
Dennoch gibt es einige Herausforderungen, vor denen Technikunternehmen stehen, die hier ihre Geschäfte betreiben. Während in China bereits ein Netz von Funkmasten errichtet worden sei, die 4G und 3G-Dienste über riesige Gebiete des Landes bereitstellen, beginne Indien erst jetzt damit, eine vergleichbare Infrastruktur aufzubauen, sagte er.