Dazu kommt noch, dass chinesisches Recht einen schwulen Mann bei einem Scheitern der Ehe nicht für schuldig erkennt. Infolgedessen erhalten die Frauen keinen Ausgleich. Das Gesetz hält auch keine Regeln für diese Frauen bereit, durch die sie Unterhalt für ihre Kinder bekommen würden.

 

Yang fordert rechtliche Änderungen bezüglich der Vermögensaufteilung und des Kindesunterhaltes in Scheidungsfällen, um Tongqi zu ermutigen, sich freizukämpfen.

 

Drei der 15 Tongqi, die das erste Seminar vom vergangenen Jahr besucht hatten, sind inzwischen geschieden.

 

"Es bedeutet einen großen Fortschritt, dass diese Tongqi in der Lage waren, für ihre eigenen Rechte zu kämpfen", sagte die bekannte Sexologin Zhang Beichuan.

 

Dr. Li Xianhong von der Central South University in Changsha, der die Tongqi-Seminare organisiert hatte, sagte, es werde ein Bericht verfasst, der zu Gesetzesänderungen beitragen kann, die Tongqi künftig schützen.

 

Eine Umfrage aus dem Jahr 2013, die von Zhang und ihrem Team unter fast 150 Frauen durchgeführt wurde, die entweder mit einem schwulen oder bisexuellen Mann verheiratet oder von diesem geschieden worden waren, oder die sich mit solchen Männern verabredeten, zeigte, dass 70 Prozent der Teilnehmerinnen langfristig unter dem emotionalen Missbrauch durch die Männer litten, was sich oft in sexueller Apathie äußerte.

 

Zusätzlich entwickelten 90 Prozent der Frauen Depressionssymptome, und 20 Prozent von ihnen hatten unter wiederholter häuslicher Gewalt zu leiden.

 

Fast 40 der Befragten berichteten über Symptome von Geschlechtskrankheiten, Unter den 30, die auf HIV getestet wurden, stellten sich zwei als infiziert heraus.

 

Geschiedene Frauen würden in China oft diskriminiert, und nicht jede, die in einer unglücklichen Ehe gefangen sei, wolle daraus wieder entfliehen, sagte Dr. Li.

 

Generell seien die Tongqi eine unsichtbare Gruppe, von denen viele aufgrund der konservativen Haltung gegenüber Sex noch nicht einmal herausgefunden hätten, dass ihr Ehemann schwul ist, sagte Dr. Li.