Soziale Sicherheit

Sechs chinesische Provinzen melden Engpässe in den Rentenkassen

16.08.2016

Sechs Provinzen in China haben Engpässe in den Rentenkassen gemeldet, wie ein aktueller Bericht über die Entwicklung der sozialen Sicherheit in China besagt.

Der Jahresbericht über die Entwicklung der Sozialen Sicherheit in China 2015, der vor Kurzem vom Ministerium für Personalwesen und Soziale Absicherung (MOHRSS) veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Rentenkassen in den städtischen und ländlichen Gebieten Ende vergangenen Jahres zusammen genommen einen Überschuss von vier Billionen Yuan (540 Milliarden Euro) hatten. Er besagt außerdem, dass der Ertrag für betriebliche Rentenfonds 3,1 Prozent erreicht hat, der höchste Betrag in den vergangenen sieben Jahren. Doch die Größe des Fonds und seine hohen Erträge können immer noch nicht die Besorgnis der Öffentlichkeit über den wachsenden Druck auf die Versorgung der alten Menschen nehmen, schließlich belegten die Daten von 2015, dass die Rentenfonds in China für 17,7 Monate zahlbar sind im Vergleich zu 19,7 Monaten im Jahr 2012.

Sechs Provinzen meldeten ein Defizit in den städtischen betrieblichen Rentenfonds, nämlich Heilongjiang, Liaoning, Jilin, Hebei, Shaanxi und Qinghai. 2014 hatten nur drei Provinzen ähnliche Schwierigkeiten. Wenn man die drei Provinzen in Nordostchina als Beispiel nimmt, so hatte Heilongjiang ein Defizit von 18,3 Milliarden Yuan (2,47 Milliarden Euro) in seinen betrieblichen Rentenfonds, während das Defizit in Liaoning 10,5 Milliarden Yuan (1,42 Milliarden Euro) betrug und in Jilin 4,1 Milliarden (553,2 Millionen Euro).

Yang Yansui, Chef des Forschungszentrums für Arbeit und Soziale Absicherung an der Tsinghua-Universität, erklärte, dass ein Großteil des Überschusses von vier Billionen Yuan sich immer noch in Privatkonten befindet, was bedeutet, dass die Regierung es nicht frei zuteilen kann, und das derzeitige System der "Umlagefinanzierung" bei den Renten wird vom sinkenden Abhängigkeitsquotienten herausgefordert. Das bedeutet, dass weniger arbeitende Menschen, die zu dem Fond beitragen, die Älteren unterstützen müssen.

Der oben genannte Bericht besagt, dass 2015 der Abhängigkeitsquotient für betriebliche Rentenfonds auf 2,87:1 im Vergleich zu 2,97:1 vom Vorjahr gesunken ist, was bedeutet, dass weniger als drei arbeitende Menschen einen älteren Menschen unterstützen müssen. Yang sagte, dass wenn der Abhängigkeitsquotient auf 3:1 sinke, die Rate für Rentenbeiträge bei über 17 Prozent bleiben müsse. Wenn der Abhängigkeitsquotient auf 2:1 sinkt, muss jede Person 25 Prozent beitragen.

Das derzeitige Rentensystem ist aus zweifacher Perspektive eingeschränkt. Einerseits verringert die Regierung die Beitragsrate und reduziert somit das Gesamteinkommen, und andererseits müssen einige lokale Regierungen Geld von anderswo in lokale Einnahmen leiten, um die monatlichen Rentenzahlungen zu gewährleisten. Unter den verschiedenen Reformmaßnahmen wird die schrittweise Verzögerung des Renteneintritts heiß diskutiert. Das MOHRSS hat einen Zeitplan bereitgestellt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Rentenkasse,Soziale Absicherung