Immer eine Nasenlänge voraus

24.08.2016

Ein Schub für die Realwirtschaft

Die G20 hat sich auf die Behandlung von systemischen Risiken der interntionalen Finanzmärkte fokussiert. Die chinesische Regierung hat schon vor langer Zeit erkannt, dass – wenngleich sie zur Aufrechterhaltung stabiler makroökonomischer Maßnahmen gebraucht werden – Finanzinstitute auch dazu in der Lage sind, ihren Service zu ändern. Man kann sie so in Richtung eines stabilen Wachstums, für Strukturanpassungen sowie zur Schaffung größerer Leistungen und einer besseren Lebensgrundlage für das Volk steuern und nutzen. Sie müssen effektiv Probleme – wie Finanzierungsschwierigkeiten und hohe Kosten der Finanzierung – lösen und die Realwirtschaft unterstützen. Westliche Praktiken wie die Loslösung des Finanzsektors von der Realwirtschaft, innerbetriebliche Zirkulation und übermäßige Innovation und Verbreitung von Finanzderivaten sind die Ursache der Finanzkrise. Nach 2008 erhöhten die westlichen Länder als Teil ihres Krisenmanagements allesamt die Kontrolle und Regulation des Finanzsektors und begrenzten finanzielle Innovationen (Finanzprodukte). Auch in China wurden Banker und Finanzbeamte vorsichtiger und agierten besonnener. Ende 2011 haben die für wirtschaftliche Arbeit zuständigen chinesischen Behörden eine nationale Konferenz abgehalten und den Grundsatz "Der Finanzsektor muss der realen Wirtschaft dienen" ins Programm aufgenommen, was im In- und Ausland erhebliche Auswirkungen hatte und für ein großes Echo sorgte.

Die Beziehung zwischen der G20 und der Weltwirtschaft unter dem derzeitigen Regime der Finanzwirtschaft unterteilt sich in zwei Mechanismen: man will einerseits die "Ausweitung der Systemkrise verhindern" und andererseits "die Wirtschaft wieder aufbauen und die Stabilität aufrechterhalten". In der Tat hat die G20 viel getan, um die Krise unter Kontrolle zu bringen – aber beim Wiederaufbau der Wirtschaft und der Aufrechterhaltung der Stabilität wurde nur wenig erreicht. Der Grund dafür ist, dass die wichtigsten Akteure auf den internationalen Finanzmärkten meist große westliche Finanzinstitute sind, über die die jeweiligen Regierungen nur wenig bis keine Kontrolle haben. Was die Regierung tun kann, ist, voranzugehen und ein anderes System aufzubauen, oder eine Art von "Firewall". Was den Wiederaufbau anbelangt, ist das Organisationsmodell der westlichen Regierungen hoffnungslos unzureichend. Die chinesische Regierung hat stets die enge und sich gegenseitig nährende Beziehung zwischen Finanzsektor und Realwirtschaft betont. In diesem Bereich hat sie eine Menge Arbeit geleistet:

- Die chinesische Regierung hat – aus der Perspektive der langfristigen strategischen Entwicklung – finanzielle Richtlinien formuliert, so dass mehr finanzielle Mittel in den Industrien investiert werden, die für eine nachhaltige und stabile wirtschaftliche Entwicklung von Vorteil sind.

- Sie hat konkrete finanzielle Maßnahmen zur Unterstützung derjenigen aufstrebenden Industrien formuliert, die von strategischer Bedeutung für die Wirtschaft sind.

- Die chinesische Regierung hat hart am Aufbau mehrschichtiger Kapitalmärkte, niedrigerer Schwellenwerte für die Unternehmensfinanzierung sowie Börsen-, Wertpapier- und Fondsmärkten gearbeitet.

- Die Regierung hat außerdem stetig Reformen des Bankensystems umgesetzt, politische Kredite vergeben und politisch definierte Funktionen und Positionen klar und deutlich vorgegeben. Sie hat zudem auch die Vorteile solcher Finanzierungskanäle für die Erhöhung der öffentlichen Dienstleistungen genutzt.

- Weiterhin wurde die Reichweite von Finanzdienstleistungen durch die Fokussierung auf die Entwicklung von kleinen Finanzinstitutionen sowie den Bau und die Verbesserung vielschichtiger Systeme inklusiver Finanzinstitutionen erweitert. Bei den Bemühungen um die schrittweise Realisierung vollständiger Abdeckung von Finanzdienstleistungen hat die Regierung die Rahmenbedingungen für Zahlungsdienste in ländlichen Gebieten verbessert, die Schaffung von Finanzprodukten für ländliche Kunden erleichtert, die Verfügbarkeit von Krediten für Landwirte und landwirtschaftliche Betriebe erhöht sowie den Schutz der Verbraucherrechte und das Angebot von Finanzdienstleistungen für gefährdete oder benachteiligte Gruppen verstärkt.

Diese Maßnahmen waren bei der Aufrechterhaltung eines nachhaltigen, stabilen Wachstums, der Anpassung der Wirtschaftsstrukturen und der Verbesserung der Lebensgrundlagen sehr effektiv. Sie spielten auch bei der Unterstützung der Entwicklung der aufstrebenden Industrien, der Modernisierung und Renovierung traditioneller Industrien sowie bei der Stärkung der finanziellen Dienstleistungen im Infrastrukturbau eine aktive Rolle. Die Einführung des Konzepts "der Finanzsektor muss der Realwirtschaft dienen" in die Steuerung des Weltfinanzsystem wird dabei helfen, dem globalen Wirtschaftswachstum neuen Schwung zu verleihen.

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Quelle: Beijing Rundschau

Schlagworte: Wirtschaftswachstum;Modell;Finanzkrise;G20