G20-Konsens: Umsetzen, nicht bloß besprechen
Der Bahnhof Thanaleng in Laos ist ein beliebter Ort für Hochzeitsfotos geworden. Viele junge Paare in der Hauptstadt Vientiane reisen Tausende von Meilen, um zum einzigen Bahnhof des Landes zu gelangen.
Unter diesen Voraussetzungen ist es kaum verwunderlich, dass die Bahn im Verkehrssektor dieses südostasiatischen Landes keine große Rolle spielt – es fehlt einfach an der erforderlichen Infrastruktur. Als Ergebnis ist der Bahnhof Thanaleng eher ein malerischer Ort für verliebte Paare als ein Verkehrsknotenpunkt.
Doch schon innerhalb der nächsten fünf Jahre werden sich die Dinge ändern. Chinesische Arbeiter bauen derzeit eine 417 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke, die Vientiane mit der chinesischen Provinz Yunnan verbinden wird.
Auf dem vor kurzem zu Ende gegangenen G20-Gipfel in Hangzhou hatte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping gefordert, dass die G20-Mitglieder "ein Aktionsteam, keine Gesprächsrunde" werden müssten. Seine Worte wurden von vielen Ländern und ihren Völkern, die nach Entwicklung streben, positiv aufgenommen.
In der heutigen Welt sind die Hindernisse für wirtschaftliche Erholung und Wachstum nicht "zivilisatorische Unterschiede", sondern eher Barrieren aufgrund mangelnder Innovations und Konnektivität.
Der Treiber der nationalen Entwicklung sollten konkrete Maßnahmen und nicht leeres Gerede sein. Als eine aufstrebende Macht, die die Landschaft der Global Governance beeinflussen wird, gehören konkrete, praktische Maßnahmen zu Chinas Credo.
Die fleißigen Chinesen verlassen sich auf ihre eigenen Bemühungen für den Erfolg, und die bemerkenswerte Entwicklung Chinas in den letzten Jahrzehnten ist auf die Bemühungen von Millionen chinesischer Familien zurückzuführen. Diese Leistungen wiederum haben Chinas Glauben an konkrete Maßnahmen weiter gestärkt.
Im Vergleich mit der G8, die von den westlichen Medien häufig als "reine Gesprächsrunde" kritisiert wurden, ist es der G20 gelungen, schon kurz nach deren Start Maßnahmen gegen die Finanzkrise anzubieten. Doch auch die G20 läuft Gefahr, zu einer "reinen Gesprächsrunde" zu verkommen, wenn der bei ihren jeweiligen Gipfeln erreichte Konsens nicht umgesetzt werden kann.
Um sicherzustellen, dass alle Initiativen, die auf dem zweitägigen Gipfel vorgeschlagen wurden, praktikabel und durchführbar sind, hat China zwei Jahre lang enorme Anstrengungen unternommen. Alle wichtigen Agenden wurden auf Grundlage der Ansichten und des Feedbacks der verschiedenen, beteiligten Parteien entwickelt.
Seit es die G20-Präsidentschaft übernommen hat, war China Gastgeber von 66 Sitzungen in 20 Städten.
Xi betonte daher beim G20-Gipfel: "Eine Aktion zählt mehr als ein Dutzend Pläne." Obwohl der handlungsorientierte Hangzhou-Gipfel inzwischen beendet ist, wird der "Konsens von Hangzhou" die Flamme weiterer konkreter Maßnahmen entzünden.
Wenn alle beteiligten Länder den durch Pragmatismus definierten "Konsens von Hangzhou" in konkrete Maßnahmen umsetzen können, wird die ganze Welt davon profitieren.