Bilaterale Beziehungen

Dutertes China-Besuch soll Spannungen zwischen den Ländern reduzieren

11.10.2016

Der für diesen Monat geplante China-Besuch von Rodrigo Duterte hat laut Experten das Ziel, die Spannungen im Südchinesischen Meer zu verringern und die bilateralen Beziehungen zu fördern. Auf diese Weise versucht der philippinische Präsident die Abhängigkeit von den USA zu reduzieren.

Duterte wird China vom 18. bis zum 21. Oktober besuchen.

Duterte wird China vom 18. bis zum 21. Oktober besuchen, schrieb die Zeitung Siongpo aus Manila in ihrer Sonntagsausgabe. Es sei geplant, dass sich Duterte mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und dem Ministerpräsidenten Li Keqiang trifft. Gemeinsam wollen sie die Große Mauer besichtigen und mit Vertretern der Wirtschaft reden. Anschließend sei eine Japan-Reise geplant. Das chinesische Außenministerium hat den Bericht noch nicht bestätigt.

"Dutertes historischer Besuch wird dazu beitragen, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern wieder verbessern. Er ist eine Chance für China und die Philippinen, den Streit um das Südchinesische Meer beizulegen und das Gewässer gemeinsam zu nutzen“, sagte Xu Liping vom Nationalen Institut für Internationale Strategien unter der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften zur Global Times.

Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind seit Jahren durch die Streitigkeiten um das Südchinesische Meer belastet. China hatte sich entschieden gegen ein Urteil ausgesprochen, das im Juli ein von den Philippinen initiiertes Schiedsgericht in Den Haag gefällt hatte. Darin war die von China beanspruchte Neun-Strich-Linie für ungültig erklärt worden.

Die Zeitung Philippine Daily Inquirer berichtete im August, dass Duterte nicht darauf bestehe, dass das Urteil von Den Haag umgesetzt wird. Er möchte diese Frage während seiner China-Reise besprechen. Er sagte auch, dass er mit China über den Zugang philippinischer Fischer zu den Gewässern in der Nähe der Insel Huangyan reden wolle.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, hatte im September gesagt, dass er einen Besuch von Duterte zu einem möglichst baldigen Zeitpunkt begrüße. China schätze die Beziehungen zu den Philippinen und hochrangige Besuche seien wichtig, um den bilateralen Umgang zu verbessern und das Verständnis und das Vertrauen zu vertiefen.

Anders als sein Vorgänger Präsident Benigno Aquino III will Duterte die Beziehungen zu China verbessern und den Einfluss der USA auf die Philippinen reduzieren, sagte Xu. Dies erkläre, wieso er die USA kritisierte und die gemeinsamen Patrouillen im Südchinesischen Meer aufgab. Duterte hat zudem die Kritik Washingtons an seinen tödlichen Razzien gegen illegale Drogen scharf zurückgewiesen.

"Duterte verwirklicht eine Balance zwischen den großen Mächten in seinem Bemühen, die nationalen Interessen der Philippinen maximal umzusetzen“, sagte Chen Xiangmiao, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nationalen Institut für das Südchinesische Meer gegenüber der Global Times. "Das ist ein herber Schlag für Obamas Strategie einer strategischen Neubalancierung der Macht, in der Washington die Philippinen als wichtigen asiatischen Verbündeten betrachten." Das bedeute allerdings nicht, dass die Philippinen die Politik aufgegeben haben, Nichtbeteiligte zu nutzen, um China zurückzustutzen.

Seit sich Duterte zum Hauptziel gemacht hat, die Wirtschaft des Landes zu entwickeln und das Leben der Bürger zu verbessern, sehen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern deutlich besser aus. China könnte den Philippinen helfen, die öffentliche Infrastruktur (Bahnen und Telekommunikation) zu entwickeln, sagte Xu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Duterte,Südchinesisches Meer,Phillipinen