„Die drei Sonnen“: Chinesische Science-Fiction bald in Deutschland zu lesen Exklusiv

21.10.2016

Von Wang Ran, Frankfurt am Main

Der chinesische Science-Fiction-Roman „Die drei Sonnen“ wird im Dezember vom HeyneVerlag in Deutschland veröffentlicht werden. Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse hat sein Autor Liu Cixin am Mittwochabend im Konfuzius-Institut Frankfurt eine Lesung gegeben.

Liu Cixin freute sich sehr, so viele Leser in Frankfurt zu sehen. „Als ich den Roman vor zehn Jahren schrieb, hätte ich überhaupt nicht gedacht, dass er so beliebt werden würde.“ Und er hat sich auch nicht träumen lassen, dass er als chinesischer Science-Fiction-Autor einmal Leser in den USA und in Europa haben wird.

Das große Interesse an dem Roman „Die drei Sonnen“ veranlasste ihn dazu, über das Wesen der Science-Fiction nachzudenken. Seiner Meinung nach sei Science-Fiction eine Weltliteratur, in der die Menschheit als ein Ganzes dargestellt wird, während sie sich in anderen literarischen Formen differenzierte. In der Science-Fiction brächte der Autor das größte und das kleinste Ding zusammen, also das Universum und die Menschheit. Die Verbindung sei allerdings nicht philosophisch oder metaphysisch, sondern realistisch. Mit anderen Worten hänge die Veränderung des Universums mit der Menschheit zusammen. Er stellte sein Bild vom Universum anschaulich vor: Wäre das Universum New York City, dann wäre die Milchstraße ein Haus, das Sonnensystem der Keller und die Erde ein Schrank im Keller. Die Menschheit würde darin leben, könnte aber die Tür nicht öffnen. Obwohl die Menschheit den Schrank nicht verlassen könne, könnte ihre Seele dank der Science-Fiction-Autoren austreten, sogar auf den Straßen von New York City bummeln. Als Science-Fiction-Schriftsteller möchte er mit seiner Einbildungskraft einen kleinen, aber sinnvollen Beitrag zur Menschheit leisten.

Momentan wird der Roman „Die drei Sonnen“ in elf Fremdsprachen übersetzt. Bis vergangenen Juni wurden mehr als 160.000 Exemplare der englischen Übersetzung verkauft. Sie wurden von der „New York Times“, dem „Wall Street Journal“ und anderen Medien empfohlen und der US-amerikanische Präsident Barack Obama läse den Roman gerne in seiner Freizeit. Dies stellte der chinesische Lizenzverlag China Educational Publications Import&Export Corporation (CEPIEC) vor.

„Die drei Sonnen“ wurde 2007 veröffentlicht, seine englische Übersetzung erschien im November 2014. Liu Cixin hat als erster asiatischer Autor dafür den Hogo Award für den besten Roman erhalten.

Liu ist neunfacher Galaxy Award-Preisträger (Chinas am höchsten angesehener Science-Fiction-Preis) sowie Gewinner des Xingyun Award. Lius Werk wird als Hard-Science-Fiction angesehen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Science-Fiction,Liu Cixin,Frankfurter Buchmesse