Ein pensionierter Militärexperte der Volksbefreiungsarmee ist in die Landschaft der neuen Medien vorgedrungen. Sein neuster Sieg ist Sina Weibo, Chinas größte Mikroblogseite.

Zhang Zhaozhong stellt ein Selfie auf sein Weibo-Konto.

Aus Zhang Zhaozhong, einem 65-jährigen Konteradmiral und Fernsehmoderator, ist schon eine Internetberühmtheit geworden und er findet in vielen Reality Shows und Internetplattformen ein Plätzchen für sich. Diesen Vorgeschmack auf Popularität will er nun ausbauen und eröffnete am Morgen des 24. Oktobers ein Weibo-Konto. Und wiederholt wurde er mit jubelnder Ermunterung bombardiert, manche Nutzer grüßten ihn mit „Salutiert dem Chef!“.

Zhang veröffentlichte einen Eintrag am Montagmorgen, in dem er die Weibo-Nutzer begrüßte, wenig später teilte er noch ein zwei-Minuten-Video, das er von sich selbst aufgenommen hat. Innerhalb eines Tages wurden seine beiden Einträge 400.000 Mal mit „gefällt mir“ angeklickt und mit 100.000 Mal kommentiert, fast eine Million Anhänger hat er bereits.

„Ich habe öfters versucht, ein Video von mir selbst zu machen. Da war zunächst der automatische Filter an und ich sah viel jünger als 65 aus. Ich habe jemand gebeten, diese Funktion für mich auszuschalten. So sehe ich nämlich wirklich aus und das will ich auch ehrlich zeigen“, erklärt er in dem Video und zeigt sein ikonisches Lachen.

Zhangs Bescheidenheit und seine Selbstironie haben ihm zu einer exzellenten Reputation bei der digitalen Generation Chinas verholfen. Als Militärexperte wurde er des Öfteren ausgelacht, in seiner langen Karriere als Kommentator für Militärangelegenheiten war er bekannt für seine „schrulligen Kommentare“.

In einem Broadcast im Jahr 2013 erzählte er dem Publikum, dass der Anbau von Seetang die US-amerikanischen U-Boote davon abhalten könnte, ins Gelbe Meer vorzudringen. Im Jahr darauf war er auf allen Bildschirmen Chinas zu sehen wo er erklärte, dass Smog eigentlich als eine gute Abwehr gegen US-amerikanische Laserwaffen dienen könnte. Diese und andere in die Irre führende Kommentare brachten ihm in der chinesischen Öffentlichkeit den Titel „Chef der strategischen Lass-Dich-Veräppeln-Agentur“ ein.

Erst nach seinem Renteneintritt im Juni 2015 wandte sich das Blatt. Er machte weiterhin militärisches Wissen populär und konnte sich durch das Internet breiter aufstellen. Seitdem er offiziell Pensionär ist, hat er Broadcasts auf der Livestream-Videoseite Bilibili, Audioaufnahmen für Chinas größte Audio-App Qingting FM und Vlogs auf der Nachrichtenwebseite Ifeng.com gemacht. Als Analyst für Videospiele hat er sogar seine ausgeprägten Waffenkenntnisse zum Einsatz bringen können. Seit Ende Juli folgen mehr als 600.000 Menschen seinem WeChat-Konto.

Trotz seiner vielseitigen und wachsenden Präsenz in den sozialen Medien, hofft Zhang sich konstant halten zu können und Patriotismus und Liebe für die Armee unter der jungen Generation Chinas verbreiten zu können.