Steht eine Einigung zwischen Beijing und dem Vatikan kurz bevor?

27.10.2016

Steine auf dem Weg zu einem Endes des „Investiturstreits“

Obwohl eine Einigung bevorzustehen scheint, gibt es laut Experten Kräfte, die das Abkommen sabotieren wollen und so stark sind, dass nichts als wirklich sicher angesehen werden kann, bis ein Vertrag tatsächlich unterzeichnet ist.

„Die Einigung ist sehr technisch und voller Stolpersteine. Zudem gibt es viele Leute, die von allen Seiten direkt oder indirekt daran beteiligt sind und ein Scheitern des Deals sehen wollen oder besser noch eine Explosion“, warnt Sisci vor allzu viel Optimismus. „Beide Seiten haben zahlreiche Kräfte in China und in der katholischen Welt zu bewältigen, die dieses Abkommen aus verschiedenen Gründen ablehnen.“

Und selbst wenn die Vereinbarung getroffen sei, werde das Abkommen nur der erste Schritt auf einem langen Weg sein, um die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Seiten zu verbessern. Viele heikle Fragen werden durch künftige Gespräche gelöst werden müssen, wie Agostino Giovagnoli erklärt, Professor für Zeitgeschichte an der Katholischen Universität vom Heiligen Herzen in Mailand, der die Beziehungen zwischen China und dem Vatikan aufmerksam verfolgt.

In dieser kritischen Phase, in der sich die Verhandlungen derzeit befinden, ist es Experten zufolge wichtig, die Bewältigung der Herausforderungen besonnen anzugehen. „Es ist, glaube ich, wichtig für China und den Vatikan, sich bei diesen und anderen Fragen nicht zu verzetteln, die sich überall auftun könnten. Es ist wichtig, mit ihnen umzugehen, in Ruhe und ohne Überzureagieren“, denn das könnte die Probleme noch verschlimmern, so Sisci.

„Wenn die obersten Führungspersönlichkeiten auf beiden Seiten, Papst Franziskus und Staatspräsident Xi Jinping, Entschlossenheit zeigen, werden sie in der Lage sein, die jeweiligen eigenen internen Hindernisse zu überwinden“, meint Yang Fenggang, Direktor des Zentrums für Religion und Chinesische Gesellschaft an der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana.

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Quelle: people.cn

Schlagworte: China,Vatikan,katholischen Glauben