Tierhandlung
Tierschutz-Organisation soll Tiere illegal verkauft haben
Am Montag wurde aufgedeckt, dass eine angebliche Tierschutz-Organisation in Shanghai seit zehn Jahren illegal streunende Tiere verkauft hat.
Die Organisation, deren chinesischer Name mit Shanghaier Tierschutz- und Haustiervermittlungsnetzwerk übersetzt werden kann, habe auf sozialen Medien behauptet, die einzige offizielle Tierschutz-Organisation in der Stadt zu sein, doch sei in Wahrheit ein gewinnorientiertes Unternehmen, berichtete die Nachrichten-Website kankanews.com mit Sitz in Shanghai. In dem Bericht heißt es, dass die Organisation Geld eingenommen habe, indem sie Tierliebhabern für die Aufnahme von streunenden Tieren Gebühren abverlangt habe.
Einer der Angestellten argumentierte, es sei nicht möglich, die Tiere kostenlos wegzugeben, da man die Angestellten bezahlen müsse, die sich um die Tiere kümmern. Für einen Golden Retriever verlange man nur 1.950 Yuan (256 Euro) Gebühren. “Wir sind eine Tierschutz-Organisation, keine Tierhandlung”, so der Angestellte auf die Frage, ob das Geschäft genehmigt worden sei. „Wir verkaufen keine illegalen Produkte, sondern nur Haustiere. Jeder darf Haustiere verkaufen.“
Die Organisation behauptete, alle von der Straße geretteten Hunde und Katzen geimpft zu haben, und verlange daher wegen der Kosten für die Impfungen Gebühren von Leuten, die die Tiere aufnehmen, heißt es in dem Bericht. Allerdings berichteten Personen, die Tiere von der Organisation aufgenommen hatten, auf sozialen Medien, dass die aufgenommenen Hunde innerhalb einer Woche nach ihrer Aufnahme begannen, zu erbrechen, zu husten und sogar starben. Einige Hundeliebhaber in Shanghai meinen, dass die Organisation eigentlich die ehemalige Tierhandlung Eastern Dog Store sei, die 2006 geschlossen wurde, nachdem herausgekommen war, dass sie Tiere gehandelt hat.
Lydia und Coco (Pseudonyme), zwei freiwillige Arbeiter bei einer anderen Shanghaier Tierschutz-Organisation namens "Aunty Wang", sagte, jeder, der Geld habe, könne Hunde von dem schäbigen Netzwerk kaufen. Es sei absolut unverantwortlich. Die einzigen Dokumente, die man für die Aufnahme eines Tieres benötige, sei ein unterschriebenes Dokument, das besagt, dass die Organisation nichts mehr mit dem aufgenommenen Hund zu tun habe, nachdem das Dokument unterschrieben ist.