Wissenschaftler finden neue Lösung für männliche Wechseljahre
Wissenschaftler an der Jinan University in der südostchinesischen Provinz Guangzhou haben einen neuen Zugang entwickelt, um männlichen Hypogonadismus zu behandeln. Dieser Zustand wird auch als männliche Wechseljahre bezeichnet. Die Behandlung besteht darin, die erwachsenen Hautzellen zu konvertieren, um daraus Testosteron zu produzieren.
Der Zustand, der fast ein Drittel der älteren Männer beeinträchtigt, tritt dann auf, wenn der Körper nicht ausreichend Testosteron-Hormone produziert. Das liegt hauptsächlich an einer Fehlfunktion der Leydig Zellen in den Hoden, welche das Testosteron produzieren. Diese Leydig-Zwischenzellen sind ein Zelltyp im Interstitium des Hodens. Sie sind nach ihrem Entdecker Franz von Leydig benannt. Die Leydig Zellen produzieren Testosteron, das die Spermienproduktion stimuliert, aber auch auf die ableitenden Spermienkanäle und die Geschlechtsdrüsen einwirkt, die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale fördert, die Talgdrüsenfunktion stimuliert, anabole Wirkung entfaltet und Libido und Potenz fördert.
Eine Testosteron Ersatz-Therapie kann einige Symptome lindern, dazu zählen Stimmungsschwankungen, sexuelle Störungen und ein Erschlaffen der Muskeln. Allerdings steigt auch das Risiko für Komplikationen an der Prostata und im Herz-Kreislauf System. Dazu zählen die Bildung von Blutknoten, wie aus einer Studie hervorgeht, die im US-Journal „Stem Cell Reports“ veröffentlicht wurde. Wissenschaftler haben sich daher einer alternativen Behandlungsart zugewandt. Diese enthält die Produktion von Leydig Zellen, indem man die Stammzellen von unterschiedlichen Quellen differenziert wie beispielsweise Embryonische Stammzellen. Doch die auf Stammzellen basierende Methode hat einige ethische Bedenken hervorgerufen sowie das Risiko von auftretenden Tumoren. In der neuen Studie sagten Huang Yadong und Su Zhijian von der Jinan University, dass die direkte Umwandlung von erwachsenen Hautzellen in Leydig Zellen eine sicherere Annäherung darstellen würde. Um diese Idee zu testen, haben sie 11 Faktoren untersucht, welche das Potenzial der Leydig Zellen zur Produktion von Testosteron beeinflussen können.
Durch die genetische Manipulation von drei solchen Faktoren sei es ermöglicht worden, die Hautzellen einer Maus in funktionale Leydig Zellen zu reprogrammieren. Diese zeigen eine normale Gen-Aktivität und sind in der Lage, Testosteron zu produzieren. Bei der Transplantation in die Hoden von Ratten oder Mäusen haben die Zellen überlebt und ein normales Testosteron-Level wiederhergestellt. „Unsere Studie ist die erste, welche eine Methode zur Herstellung von Leydig Zellen unter der Voraussetzung von Zell-Reprogrammierung meldet. Diese alternative Quelle von Leydig Zellen ist von großer Bedeutung für die allgemeine Wissenschaft und bietet eine attraktive Aussicht auf eine klinische Anwendung im Gebiet der regenerativen Medizin“, sagte Huang. Die zwei Wissenschaftler haben vorgeschlagen, dass zukünftige Studien darauf abzielen sollten, eine pure Population solcher Zellen zu generieren, welche sich stark an den ausgewachsenen Leydig Zellen orientieren sollten.










