Geldpolitik

Zentralbankberater fordert flexibleres Wachstumsziel

03.01.2017

Ein Zentralbankberater hat vorgeschlagen, die chinesische Regierung sollte ein flexibleres Ziel für das Wirtschaftswachstum 2017 setzen, um mehr Spielraum für Reformen zu schaffen.

Huang Yiping, Mitglied des Komitees für Geldpolitik der Zentralbank und Wirtschaftswissenschaftler an der Peking Universität, hat ein Wachstumsziel des Bruttosozialproduktes im Bereich von sechs bis sieben Prozent jährlich im Vergleich zu 6,5 bis sieben Prozent im Jahre 2016 vorgeschlagen.

Die Regierung strebt für den Zeitraum von 2016 bis 2020 ein jährliches Wachstum des Bruttosozialproduktes von mindestens 6,5 Prozent an, um das Bruttosozialprodukt und das Pro-Kopf-Einkommen im Vergleich zu 2010 zu verdoppeln.

"Das 6,5 Prozent-Ziel ist nur ein Durchschnittswert", sagte Huang gegenüber Xinhua in einem Interview. "Solange die Beschäftigung stabil ist, wird ein etwas weiter gesteckter Wachstumszielbereich kurzfristig die Notwendigkeit von wachstumsfördernden Maßnahmen verringern und den Politikern mehr Raum geben, sich auf Reformen zu konzentrieren."

Es gebe zum Beispiel noch eine große Zahl von "Zombie-Unternehmen", die wirtschaftlich nicht lebensfähig seien und nur mit Hilfe der Regierung und Banken überlebten, was sich negativ auf die Gesamteffizienz der Ressourcennutzung innerhalb der Wirtschaft auswirke, sagte Huang.

Während sich sein Wachstum verlangsamt, versucht China, sich von einer export- und investitionsgetriebenen Wirtschaft hin zu einer Wirtschaft zu entwickeln, deren Stützen der Konsum, Dienstleistungen und Innovationen sind. Die Regierung hat bereits überschüssige und veraltete Kapazitäten abgebaut, um die industrielle Erneuerung zu erleichtern.

Das Ziel für das Wachstum des Bruttosozialproduktes 2017 werde die Geldpolitik der Regierung in diesem Jahr bestimmen, sagte Huang.

"Großangelegte geldpolitische Lockerungen sind unwahrscheinlich. Die Möglichkeit einer Verknappung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden", sagte er in Anbetracht von Inflationsbedenken, steigenden Zinsen in den USA und einer Schwächung des Yuan voraus.

Während die chinesische Währung wegen der Zinserhöhungen in den USA kurzfristig unter Druck ist, glaubt Huang, der Wechselkurs des Yuan werde weitgehend unbeeinflusst von den Erwartungen der Investoren bezüglich des chinesischen Wirtschaftswachstums sein.

Indem die chinesischen Bürger ihr Investment-Portfolio diversifizierten, werde auch der Kapitalabfluss "nur noch eine gewisse Zeit" anhalten, sagte er.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Zentralbankberater,Wachstumsziel