China setzt nach Skandal auf unabhängige Entwicklung von Babynahrung

11.01.2017

China hat die Milchindustrie erstmals als strategisch wichtig bezeichnet. Das Land hat zugesagt, die unabhängige Forschung und Entwicklung für Babynahrung unter Einhaltung strengerer Qualitätskontrollen zu unterstützen. Diese Maßnahmen erfolgen acht Jahre, nachdem eine beliebte chinesische Babynahrungsmarke von einem Giftskandal betroffen war, der die Milchindustrie des Landes erschüttert hat.

Gemäß dem staatlichen Entwicklungsplan für die Milchindustrie, der im vergangenen Jahr in Kraft getreten ist, soll Chinas Milchindustrie bis 2020 umfassend modernisiert und von einem soliden System unterstützt werden, das die Produktqualität und eine gute Betriebsführung garantiert.

Der Plan betont die Bedeutung von Milchprodukten zur Gesunderhaltung der Bevölkerung. Die Milchindustrie sollte Vorbild für die Nahrungsmittelsicherheit und Landwirtschaft eines Landes sein. Deshalb verspricht der Plan, chinesische Marken und Produkte zu fördern.

"Umfassende Produktionskapazitäten, Qualitätskontrollen sowie allgemeiner Wettbewerb und Nachhaltigkeit in der Industrie sollten weltweit führend sein", merkt der Plan an. Der Plan wurde von mehreren Regierungseinrichtungen auf Ministerialebene herausgegeben, darunter dem Landwirtschaftsministerium und dem Handelsministerium.

Die neuerliche Zusage erfolgt Jahre nach einem berüchtigten Skandal um Babynahrung im Jahr 2008. Damals wurde festgestellt, dass die Produkte der bis dahin führenden Milchproduktemarke Sanlu Group Melamin enthielten, was zum Tod von mindestens sechs Babys geführt hat und Tausende ernsthaft erkranken lies. Der Vorfall hat viele chinesische Eltern in Schock und Panik versetzt, was dazu geführt hat, dass immer mehr Menschen ausländische Molkereiprodukte kaufen wollen, insbesondere für Kinder.

Im August 2016 stellte der erste Milchqualitätsbericht des Landes fest, die Qualität einheimischer Milchprodukte habe sich seit 2009 erheblich verbessert. Der Bericht wurde von der Molkereivereinigung Chinas herausgegeben. Er besagt, 99,5 Prozent der Molkereiprodukte, die im letzten Jahr kontrolliert worden seien, hätten die Standards erfüllt. Es seien in den zurückliegenden sieben Jahren keine illegalen Zusatzstoffe, wie Melamin, in Frischmilch gefunden worden, berichtete die Global Times.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Skandal,Babynahrung