Laut einem Bericht, der am Sonntag vom China Internet Network Information Center (CNNIC) herausgegeben wurde, zählte China im Dezember 2016 731 Millionen Internetnutzer. Das entspricht etwa der Größe der europäischen Bevölkerung.

Im Jahr 2016 wuchs die Zahl der Internetnutzer um 42,99 Millionen, das sind 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr und 53,2 Prozent der gesamten chinesischen Bevölkerung, wie aus dem Bericht hervorgeht.

Li Yi, ein in Shanghai ansässiger unabhängiger IT-Experte, sagte gegenüber der Global Times, dass der Zuwachs an Internetnutzern vorrangig durch einen Anstieg der Zahl der Smartphones bedingt wurde. Rund 695 Millionen Netizens nutzen in 2016 ihre Mobiltelefone für einen Internetzugang, dies entspreche laut dem Bericht einer über 10-prozentigen Zuwachsrate im dritten Jahr in Folge. 95,1 Prozent aller Internetnutzer suchten begingen die Internetnutzung mit dem Smartphone, im Jahr 2015 waren es noch 90,1 Prozent.

Der Bericht zeigt weiterhin, dass 201 Millionen Menschen oder 27 Prozent der Internetnutzer aus ländlichen Gebieten stammten. Dadurch wird bei der Marktdurchdringung des Internets eine Lücke von 45 Prozent zwischen städtischen und ländlichen Gebieten deutlich.

„Armut verminderte weiteres Wachstum unter den Internetnutzern, wodurch sich die Nutzerzahl bei etwa 50 Prozent einpendelte“, so Li.

Gleichzeitig sind unter den inländischen Internetnutzern mobile Zahlungsmethoden zur Gewohnheit geworden. Im letzten Jahr ist die Zahl der Anwender von mobilen Zahlungssystemen sprunghaft auf 496 Millionen angestiegen, das sind 31,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Aus dem Bericht geht hervor, dass Suchmaschinen, online Musik und Videos sowie online Bezahlungsdienste zu den beliebtesten mobilen Apps gehörten.

Die Zahl der Nutzer von Apps für Lebensmittellieferungen stieg 2016 um 83,7 Prozent, die schnellste Zuwachsrate. Der Bericht fand heraus, dass 208,6 Millionen Chinesen ihr Essen mit dem Smartphone bestellten.

Trotzallem blieben laut Bericht die meisten Internetnutzer besorgt über die Internetsicherheit. Nur 28 Prozent der Internetnutzer seien überzeugt, dass das Internet sicher ist. Mehr als 70 Prozent berichteten über Bedrohungen ihrer Internetsicherheit, Betrug im Internet sei dabei die Hauptsorge.

Die Cyberspace-Verwaltung Chinas (CAC) gab im Dezember 2016 ihre erste Strategie zur Internetsicherheit heraus, wobei die Cyberspace-Souveränität dem Cyberspace Sicherheitsgesetz vorgezogen wurde, letzteres wird im Juni 2017 in Kraft treten.

Laut der Strategie werde die Regierung die Cyberspace-Souveränität, die nationale Sicherheit und die Infrastruktur von Schlüsselinformationen schützen sowie gegen Internetterror und –kriminalität vorgehen.

„Nachdem im letzten Jahr Makrostrategien für die Internetsicherheit eingeführt wurden, sollen 2017 weitere kleine Verordnungen erarbeitet werden“, berichtet Li.

Li geht von Verordnungsentwürfen für online Shoppingplattformen, den Schutz persönlicher Daten und Sicherheit in den sozialen Medien aus.

Internetgiganten

Der Bericht zeigte zudem, dass der Gesamtwert der inländischen Internetgiganten Tencent Inc. und Alibaba Group Holdings drei Billionen Yuan (436,5 Billionen US-Dollar) und damit 57 aller öffentlichen Internetfirmen in China überstiegen hat.

91 chinesische Internetfirmen waren vergangenen Dezember mit einem Wert von 5,4 Billionen Yuan an in- und ausländischen Börsen notiert, so der Bericht.

Die Übernahme von Informationstechnologien in chinesischen Unternehmen ist im letzten Jahr rasant angestiegen, die Internetnutzung stieg dabei auf 95,6 Prozent in 2016 an. Im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 6,6 Prozentpunkte.

2016 erreichten die online Einkäufe und Verkäufe inländischer Firmen jeweils 45,3 und 45,6 Prozent und stiegen damit um mehr als 10 Prozentpunkte.

Darüber hinaus haben im Jahr 2016 über 60 Prozent der chinesischen Unternehmen ihre eigenen Informationssysteme entwickelt, 13,4 Prozent mehr als im Vorjahr.