Fu Yuanhui: Ich will Sportlerin sein, kein Star
Fu Yuanhui hat eine Bronzemedaille gewonnen.
Am 07.01. veröffentlichte die bekannte Schwimmerin Fu Yuanhui einen 2500 Schriftzeichen langen Aufsatz anlässlich ihres 21. Geburtstags. Darin fasste sie ihre Erfahrungen des Jahres 2016 zusammen, darunter auch Verzweiflung und Unentschlossenheit, bis hin zu Überlegungen, von den Olympischen Spielen und aus der Mannschaft zurückzutreten. Doch die Verzweiflung hat sie stärker gemacht und für das Jahr 2017 hofft sie auf neue Durchbrüche, alles sei möglich.
Als sie nach dem Halbfinale über 100 m Rücken bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio interviewt wurde, machten sie ihre vielfältigen Gesichtsausdrücke und der Satz "Ich habe schon meine dämonischen Kräfte freigesetzt" über Nacht zum Internetstar. Auch wenn sie nur eine Bronzemedaille mit nach Hause nahm, blieb Fu Yuanhuis Beliebtheit kein bisschen hinter der Siegerin zurück. Ihre "dämonischen Kräfte", ihre Grimassen und ihre direkte Art wurden von vielen zum Vorbild genommen, nachgeahmt, ja sogar vermarktet.
Immer wieder hat sie zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht wegen ihrer Gesichtsausdrücke als "Internet-Meme" berühmt werden möchte, denn solch ein schneller Erfolg sei auch schnell wieder verschwunden. Bei verschiedensten Anlässen hat sie unablässig betont: "Eigentlich bin ich Sportlerin!"
Die einst so unbefangene Fu Yuanhui hat nach den Olympischen Spielen einen stillen Wandel durchgemacht, denn ihr ist klargeworden, dass ihr Erfolg auch bedeutet, dass sie nicht mehr nur sich selbst gehört. "Es geht auch darum [Zurückhaltung zu üben], aber nicht um mein eigenes Image zu wahren, oder sowas. Ich finde nur, ich verkörpere jetzt nicht mich selbst, sondern vielleicht verkörpere ich auch eine chinesische Athletin, oder sogar das Image chinesischer Athleten insgesamt. Ich möchte nicht, dass das Image chinesische Athleten meinetwegen leidet", so Fu.
Seit ihrer überraschenden Berühmtheit ist ihr sogar noch klarer geworden, was sie will: "Ich möchte ganz und gar Sportlerin sein, so lange ich das noch kann. Ich habe noch nicht alle meine Ideale erreicht, ich denke, ich kann mich noch verbessern. Ich verstehe jetzt noch besser, dass wir Sportler in einer sehr einfachen, sehr heilen Welt leben. Deshalb sage ich, ich will Sportlerin sein, kein Star".