Li Xue wurde 1993 in einem Beijinger Hutong geboren. Da sie als zweites Kind zur Welt kam, hat man sie nie registriert, sie wurde zu einem sogenannten "schwarzen Haushalt". Die Familie begann mit Petitionen und Rechtsstreits, jedoch über viele Jahre erfolglos.

Ohne Haushaltsregistrierung konnte Li Xue nicht zur Schule gehen, keine Bibliothek besuchen, nicht zum Arzt gehen, keine Fahrkarten kaufen oder ein Sparbuch beantragen. Sie findet kaum Arbeit, kann nicht standesamtlich heiraten und Ihre Kinder würden zur "schwarzen zweiten Generation"...

Die sechste landesweite Volkszählung hat ergeben, dass in China etwa 13 Millionen Menschen ohne registrierten Haushalt leben, im Volksmund "schwarze Haushalte" genannt. 60% davon sind überzählig Geborene, so wie Li Xue.

Am 14.01.2016 veröffentlichte der Staatsrat die "Ansicht zur Lösung der Problematik der Registrierung von Personen ohne registrierten Haushalt", in der vorgeschlagen wurde, das Problem umfassend zu lösen, tatsächlich sicherzustellen, dass jeder Bürger von Gesetzes wegen einen festen Wohnsitz registriert und das Aufstellen jeglicher Vorbedingungen zu verbieten, die nicht den Regularien zur Haushaltsregistrierung entsprechen.

Im August 2016 erhielt die 23-jährige Li Xue endlich den Personalausweis, auf den sie über 20 Jahre gewartet hatte. Für sie vielleicht das größte Geschenk, das sie je bekommen hat.