Oppo neue Nummer eins auf Chinas Smartphone-Markt
Der chinesische Smartphone-Anbieter Oppo hat Branchenschwergewichte wie Huawei überholt und sich 2016 die Umsatzkrone aufsetzen können. Das ergab der jüngste IDC-Bericht vom Montag.
Angesichts eines glänzenden Gesamtjahreswachstums von 8,7 Prozent ordnet sich der Smartphone-Markt des Landes neu. Neuer Spitzenreiter bei Auslieferungen und Marktanteil ist Oppo. Das Unternehmen meldete im vergangenen Jahr ein Wachstum von 122,2 Prozent.
Dasetwas obskure Unternehmen lieferte 2016 78,4 Millionen Smartphones aus und verschaffte sich einen Marktanteil von 16,8 Prozent. Damit zog es mit leichtem Vorsprung an Huawei und dessen Schwesterunternehmen Vivo vorbei.
Die beiden Smartphone-Giganten Apple und Xiaomi vervollständigten die Top Five, verzeichneten aber im Vorjahresvergleich einen Rückgang von 23,2 bzw. 36 Prozent.
Oppo, Huawei und Vivo hatten zusammen einen Anteil von fast 50 Prozent an Chinas Smartphone-Markt. US-Unternehmen Apple meldete dagegen seinen ersten Jahresrückgang und sein Marktanteil sank auf unter 10 Prozent. Xiaomi, Spitzenreiter der Jahre 2014 und 2015, konnte sich lediglicheinen Anteil von 8,9 Prozent sichern.
Nach Ansicht von Marktbeobachtern fordernSmartphone-Kundennicht nur ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern auch modische und intelligente Geräte, die ihre täglichen Nutzungsanforderungen erfüllen und ihrempersönlichen Geschmack sowieihrersozialen Stellungentsprechen.
Der Aufstieg desOffline-Vertriebsmodells
Oppo und Vivo, beide im Besitz von BBK in Guangzhou,haben sich in China und auf Märkten wie Indien und Südostasien kontinuierlich eine starke Präsenz aufgebaut.
Inmitten eines großen Online-Hypes, der von heimischen Marken wie Xiaomi gestützt wurde, um sichein E-Commerce-Profil aufzubauen, hätten sich Oppo und Vivo für einen alternativen Weg entschieden und aggressiveWerbekampagnen und Offline-Vertriebskanäle genutzt, um potenzielle Kunden in 3rd- und 4th-Tier-Städten zu erreichen, wie Oppos Vorstandsvorsitzender Chen Mingyong bekanntgab.
Ende 2014 besaß Oppo 140.000 Verkaufsstellen, bis Ende 2015 war ihre Zahl auf 200.000 gestiegen. Schwestermarke Vivo verfügte Ende 2016 über atemberaubende 250.000 Offline-Filialen und 430 Kundendienstzentren.
Andere Wettbewerber wollen jetzt nachziehen. Huawei rechnet nach eigenen Angaben damit, 2017 mit seinen Offline-Filialen fast 20.000 Landkreise in China abdecken zu können; auch Xiaomi will seine Offline-Vertriebskanäle stärken und eröffnete in den ersten beiden Wochen dieses Jahres fünf autorisierte Verkaufsstellen; ZTE unterstützte das Offline-Vertriebsmodell sogar öffentlich und stellte die Einrichtung von Verkaufsstellen 2016 in den Mittelpunkt seiner Bemühungen.
Darüber hinaus legt das Offline-Vertriebsmodellden Schwerpunkt stärker auf Werbekampagnen für junge Kunden und holt dazu berühmte Stars wie Li Yifeng, Yang Mi und Soong Joong-ki als Markenbotschafter an Bord.