Der neue Stamm des H7N9-Vogelgrippe-Virus, der Anfang des Monats bestätigt worden ist, könnte Medikamenten-resistent werden, meinen Experten, während ein führender Spezialist für Atemwegserkrankungen warnt, dass es bereits resistent ist. Fälle von Infizierung beim Menschen steigen in China. Der neue Stamm, mit dem zwei Fälle von Infizierung in der Provinz Guangdong berichtet wurden, zeigt Resistenz gegen Oseltamivirphosphat, ein häufig verwendetes Medikament für die Vorbeugung und Behandlung von Grippe, so Zhong Nanshan, ein Mitglied der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften, wie es in einem Bericht heißt, der am Sonntag von Nanfang Daily, einer Tageszeitung in der Hauptstadt der Provinz, Guangzhou, veröffentlicht worden ist. Auch wenn die beiden Patienten resistent gegen das Medikament seien, sei Oseltamivirphosphat bei den meisten H7N9-Fällen wirksam, wurde Zhong zitiert. “Das zeigt, dass die meisten H7N9-Viren nicht zu dem neuen Stamm mutiert sind“, so er. He Jianfeng, Chef-Experte für Infektionskrankheiten am Zentrum der Provinz Guangdong für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle, sagte, dass auch wenn der neue H7N9-Stamm Resistenz gegen das Medikament zeige, das Medikament immer noch eine Wirkung gegen den Stamm haben könne.

In vielen Teilen Chinas wurde ein H7N9-Ausbruch seit Winterbeginn verzeichnet. In den meisten Fällen wurde der Ausbruch mit Lebendgeflügel in Verbindung gebracht. Allein im Januar wurden auf dem chinesischen Festland 192 Fälle der Infizierung beim Menschen mit dem Virus gemeldet. Darunter gab es 79 Todesfälle, womit es der schlimmste Ausbruch war, seitdem das Virus erstmals 2013 in China gemeldet worden ist, wie es von der Nationalen Kommission für Gesundheit und Familienplanung heißt. Die Gesamtzahl der Fälle beim Menschen dieses Jahr ist mit Stand von Sonntag auf 296 gestiegen, darunter 94 Todesfälle. Mehr als die Hälfte aller Provinzregionen in China sind betroffen, wie China Central Television berichtete.

Der neue Stamm ist gefährlicher für Geflügel, aber stellt keine neue Bedrohung für den Menschen dar, und er ist momentan nicht infektiöser für den Menschen, heißt es in einer Stellungnahme vom Chinesischen Zentrum für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle vom 19. Februar. Derzeitige Forschungen zeigen, dass das H7N9-Virus nicht leicht von Mensch zu Mensch übertragen werde, heißt es von der Weltgesundheitsorganisation. He Xiong, der stellvertretende Direktor des Beijinger Zentrums für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle, sagte, der neue Stamm resultiere nicht in ein gesteigertes Risiko der Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch, doch im Gegensatz zu anderen H7N9-Viren könne er Krankheiten bei Geflügel verursachen, was näher untersucht werden muss.