China errichtet weltführendes Hochsicherheitslabor
Einem Viruslabor der höchsten biologischen Schutzstufe wurde vor kurzem die Akkreditierung verliehen. Es soll sich der Erforschung und Bekämpfung von virulenten Erregern wie Ebola widmen.
Die Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS) gab am vergangenen Donnerstag bekannt, dass das „Wuhan National Bio-Safety Level 4 Lab“ der CAS die Laborakkreditierung durch den „China National Accreditation Service for Conformity Assessment“ (CNAS) erhalten und offiziell in Dienst gestellt werden kann. Dies wird die erste Inbetriebnahme eines P4-Labors der höchsten biologischen Sicherheitsstufe in Asien sein. Es symbolisiert auch, dass die Volksrepublik die strengen Voraussetzungen zur Erforschung von virulenten Erregern wie dem Ebola-Virus und ihrem Umgang bereits erfüllt.
„Die Verhütung und Kontrolle der Viren kennt keine Landesgrenzen. China trägt nun aktiv die Verantwortung zur Garantierung der globalen öffentlichen Gesundheitssicherheit“, sagte Yuan Zhiming, Direktor des Wuhaner P4-Labors. Das Labor könne ein vollständiges und fortschrittliches biologisches Sicherheitssystem bieten. Es sei Chinas Forschungszentrum zur Verhütung und Kontrolle von Epidemien, Sicherheitslager für virulente Erreger sowie Referenzlabor für virulente Epidemien der Vereinten Nationen (UN).
Das P4-Labor ist derzeit das Labor mit dem höchsten biologischen Präventions- und Schutzniveau der Menschheit. Es ist in der Lage, die Freilassung der ansteckenden Erreger in die Umwelt zu stoppen und gleichzeitig eine Sicherheitsgarantie für die Forscher zu bieten. Laut dem stellvertretenden Direktor der CAS, Zhang Yaping, spielt die Errichtung des Wuhaner P4-Labors eine grundsätzliche und technische Unterstützungsrolle für das Verstärken der Präventions- und Kontrollfähigkeit gegen die wichtigen neu vorkommenden und auftauchenden Epidemien sowie für die Erhöhung der Forschungsfähigkeit für Medikamente und Impfstoffe gegen Epidemien.
Auf Basis der Einführung der Technologien und Anlagen vom P4-Labor in der südfranzösischen Metropole Lyon verwendet das Wuhaner P4-Labor ein ähnliches „Kasten im Kasten“-Konzept, eine Hängekonstruktion. Es besteht von unten nach oben aus insgesamt vier Schichten. Am Boden liegt das Abwasserreinigungs- und Lebenserhaltungssystem, die zweite Schicht ist das Kernlabor, die dritte ist das Filtersystem, die Zwischenschicht zwischen der zweiten und dritten Schicht ist ein Rohrsystem und die oberste Schicht ist das Klimaanlagensystem.
In den vergangenen 30 Jahren gab es weltweit eine Tendenz, dass sich neu vorkommende Epidemien verbreiten. Neben der Volksrepublik gibt es P4-Labore nur in Frankreich, Kanada, Deutschland, Australien, den USA, Großbritannien, Schweden, Gabun (vom französischen Institut Pasteur) und Südafrika.