Beim Staatsbesuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel im Oktober 2015 habe der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang vorgeschlagen, dass China und Deutschland auf Drittmärkten zusammenarbeiten könnten, weil es in den Entwicklungsländern eine große Nachfrage nach dem Aufbau der Infrastruktur gebe. Vor dem Hintergrund, dass sich die Erholung der Weltwirtschaft verlangsame und das Entwicklungsniveau in verschiedenen Ländern immer noch sehr ungleich sei, könne man sich besser auf die Bedürfnisse der Entwicklungsländer einstellen. Es könne zudem den Markt für High-Tech und Qualitätsprodukte der entwickelten Länder erweitern und die Modernisierung der Industriestruktur Chinas beschleunigen. Dies wäre für alle beteiligten – also mindestens drei Seiten: China, Deutschland, und das jeweilig dritte Entwicklungsland – von Vorteil.

Im Juni 2016 wurde die Klausel über Kooperation in Drittstaaten und -märkten in die gemeinsame Abschlusserklärung der 4. Runde der Chinesisch-Deutschen Regierungskonsultationen aufgenommen. „Dies bezieht sich auf die Kooperation chinesischer und deutscher Unternehmen bei Infrastrukturprojekten in anderen Ländern. In Afghanistan werden zum Beispiel Fachkräfte im Kohlesektor ausgebildet, Kooperationen bezüglich Vorbeugung vor und Minderung von Naturkatastrophen angefangen und ausgebaut. Dies stellt die Hochhaltung und Unterstützung beider Seiten für den friedlichen Aufbau von Afghanistan dar“, sagte Shi.

„China bildet die größte Volkswirtschaft am östlichen Ende der Seidenstraße – und damit in ganz Asien –, während Deutschland die größte Volkswirtschaft Europas ist. Der riesige eurasische Kontinent bietet China und Deutschland einen ebenso riesigen Spielraum für weitere Zusammenarbeit“, erklärte Shi Mingde. Die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative werde sicher der bilateralen Zusammenarbeit neue Kraft verleihen.